HateAid Awareness-Tage: Plattform für Vernetzung und Austausch
Menschen, die sich in ihrer Kommune engagieren, werden im Netz häufig angefeindet. Der digitale Hass trifft Kommunalpolitiker*innen, zivilgesellschaftliche Initiativen und Engagierte – ob in der Geflüchtetenhilfe, im Sportverein oder in der LGBTQIA+-Community. Die Folgen sind gravierend: Viele Betroffene ziehen sich aus dem Netz zurück.
Wir wollen dafür sorgen, dass es nicht so weit kommt. Deshalb schaffen wir einen Raum zur Vernetzung und zum Wissensaustausch für den Umgang mit Hass und Hetze.
Ziele der Awareness-Tage
Mit unserem kostenlosen Awareness-Tag wollen wir
- kommunal Engagierte zum Thema digitale Gewalt aufklären,
- für einen präventiven Selbstschutz sensibilisieren,
- konkrete Handlungsmöglichkeiten vorstellen,
- Raum für Vernetzung und Austausch schaffen.
Awareness-Tag in Hamburg
Digitaler Gewalt entgegenwirken
Der Awareness-Tag in Hamburg findet in Kooperation mit der „Körber Stiftung“ sowie dem Projekt „Hamburg vernetzt gegen Rechts“ am 22. November, von 09:00 – 18:00 Uhr, statt und ist in unterschiedliche Programmpunkte aufgeteilt. Du kannst deine Teilnahme für den ganzen Tag oder an den einzelnen Einheiten, wie Keynote, Podiumsdiskussion und Vernetzung am Vormittag oder Panel und Workshops am Nachmittag frei wählen.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Die Veranstaltung findet ausschließlich in deutscher Lautsprache statt. Es gibt keinen Livestream.
Die Teilnahmeplätze sind begrenzt.
Wann: 22. November 2024
Wo: Körber Forum in der Körber-Stiftung, Kehrwieder 12, 20457 Hamburg
Ablauf
Programm für den 22. November 2024
Uhrzeit | Programm |
---|---|
09:00 | Einlass und Registrierung |
09:30 | Begrüßung |
10:00 | Keynote: Was ist digitale Gewalt? Und wie kann ich damit umgehen? |
10:30 | Podiumsdiskussion: Widerstand im Netz – Schutz, Recht und Politik für Betroffene |
12:00 | Speed-Dating: Wichtige Akteur*innen in Hamburg kennenlernen |
12:45 | Mittagspause |
14:00 | Podiumsdiskussion: Umgeben von Desinformation? Strukturen, Auswirkungen und Gegenstrategien |
15:30 | Vorstellung von Unterstützungsangeboten und lokalen Initiativen |
16:00 | Kaffeepause |
16:15 | Vorstellung der Workshops: 1. Digitale Gewalt konsequent anzeigen (Julia Fischer & Sadek Helfen – OHNe Hass) 2. Digitale Zivilcourage (Juliane Chakrabarti – ichbinhier e.V.) 3. Krisenprävention (Ulli Grießhammer – HateAid) 4. Wie Memes im Netz Hass verbreiten (Lisa Bogerts – Das NETTZ) |
16:45 | Workshops |
17:45 | Abschlusswort |
Workshop 1: Digitale Gewalt konsequent anzeigen
Referentin: Julia Fischer & Sadek Helfen (OHNe Hass – Staatsanwaltschaft Hamburg)
Hassrede und digitale Angriffe sind ein ernstes Problem, das viele Menschen betrifft. In diesem Workshop erfährst du, welche Straftaten es im digitalen Raum gibt, wie du bei solchen Vorfällen vorgehen kannst und welche Gesetze gelten.
Du lernst, wie man digitale Angriffe meldet und welche Schritte für die Strafverfolgung nötig sind. Außerdem erhältst du praktische Tipps, wie du Beweise für Hass-Posts und andere digitale Angriffe sichern kannst.
Workshop 2: Digitale Zivilcourage – So begegnet ihr Hass im Netz
Referent*innen: Juliane Chakrabarti (ichbinhier e. V.)
Hass im Netz ist allgegenwärtig und prägt häufig die Diskussionen. Andere Meinungen werden so in den Hintergrund gedrängt. Nicht nur Betroffene, auch Beobachtende fühlen sich oft hilflos und unsicher, wie sie reagieren sollen.
In diesem Workshop zeigt Juliane Chakrabarti von ichbinhier e. V., wie digitale Zivilcourage funktioniert und welche Handlungsstrategien es gibt. Gemeinsam werden die Vor- und Nachteile dieser Ansätze beleuchtet, mit Raum für deine Fragen und Erfahrungen.
Workshop 3: Krisenprävention - Wie verhalte ich mich in einer Krise?
Referent*innen: Ulli Grießhammer (HateAid)
Digitale Gewalt kann jeden treffen, selbst Menschen, die nicht oder nur wenig in der Öffentlichkeit stehen. Plötzlich verbreiten sich falsche Informationen über dich im Internet, während du gleichzeitig von einer Flut an Hass- und Drohmails überrollt wirst. In solchen Momenten ist effektives Krisenmanagement gefragt.
Ulli Grießhammer von HateAid erklärt verschiedene Gefahrenszenarien und zeigt, wie du dich konkret schützen und reagieren kannst.
Workshop 4: Jenseits der Regenbogenkatze – Wie Memes im Netz Hass verbreiten
Referent*innen: Lisa Bogerts (Das NETTZ)
Gelacht, gelikt, geteilt. Memes sind aus der digitalen Kommunikation nicht wegzudenken. Sie kommentieren gesellschaftliche Entwicklungen aktuell und auf humorvolle Art und Weise. Gerade in diesem harmlosen Schein liegt auch ihr politisches Potenzial.
Lisa Bogerts erklärt, warum sich Memes besonders zur Mobilisierung durch rechtspopulistische, -extremistische und verschwörungsideologische Gruppen eignen und welche Narrative sie nutzen, um frauenfeindliche und rassistische Hetze zu verbreiten. Am Beispiel der Plattform Telegram lernst du, wie du rechte Überzeugungsstrategien erkennst, auch wenn sie subtil und humorvoll daherkommen.
Rückblick
Awareness-Tag in Dresden
Im April 2024 fand der zweite „Awareness-Tag: Lokal engagiert, online im Visier“ in Dresden statt.
In Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung starteten wir am 25. April mit einer Filmvorführung von BACKLASH. Am 26. April folgte der ganztägige Awareness-Tag mit vielfältigem Programm, z. B. mit Workshops zu Themen wie „Desinformation – Wie ihr sie erkennt und dagegen vorgeht “ oder „Umgang mit Hass im Netz – Hilfe finden, Inhalte melden und anzeigen“.
Was wir aus Dresden mitnehmen: Der Bedarf an Information, Austausch und Vernetzung ist hoch. Darüber hinaus braucht es eine konsistente Unterstützung demokratischer Akteur*innen. Hier sind Organisationen besonders wichtig, die in Sachsen vor Ort sind z. B. die Beratungsstelle RAA Sachsen, die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus vom Kulturbüro Sachsen, Aktion Zivilcourage e.V. für unterschiedliche Bildungs- und Unterstützungsangebote, Zentrale Anlaufstelle für Opfer von Rechtsextremismus und Antisemitismus (ZORA) der Generalstaatsanwaltschaft Sachsen, Zentrale Anlaufstelle für Opfer (rechts)extremistischer Bedrohungen (ZASTEX) des Landeskriminalamtes Sachsen.
Awareness-Tag in Dresden: Bildergalerie
Awareness-Tag in Bremen
Im September 2023 hat der erste Awareness-Tag zur Unterstützung von zivilgesellschaftlichen Akteur*innen und Kommunalpolitiker*innen im Umgang mit digitaler Gewalt in Bremen stattgefunden.
Das Programm war vielseitig und bestand aus verschiedenen Formaten: Speed-Dating, Panel (Podiumsdiskussion), Vortrag, Workshops sowie Filmvorführung.
Es hat uns besonders gefreut, dass auch Organisationen aus Bremen an der Veranstaltung teilgenommen haben. Dazu gehörten zum Beispiel die Beratungsstelle „Soliport“, die Initiative „Keine Randnotiz“ und das „Landesdemokratiezentrum Bremen“. Durch die Teilnahme konnten sich diese Organisationen gegenseitig sowie mit weiteren Teilnehmenden vernetzen und Informationen austauschen.
Auch Vertreter*innen aus der Staatsanwaltschaft und dem Staatsschutz Bremen haben aktiv am Panel teilgenommen und die Prozesse zur Meldung von digitaler Gewalt erläutert.
Das Interesse von Politiker*innen, Vertreter*innen von Institutionen und Aktivist*innen, die aktive Teilnahme und die spannenden Fragen sowie Diskussionen motivieren uns zur Weiterführung der Awareness-Tage in weiteren Bundesländern.
Awareness-Tag in Bremen: Bildergalerie
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