EU-weit ist jede zweite Person im Alter von 18 – 35 Jahren von digitaler Gewalt betroffen. Jede zweite Person! Gegen digitale Gewalt vor Gericht vorzugehen, erfordert Mut, Ausdauer … und Geld. Wir übernehmen für Betroffene in geeigneten Fällen die Anwaltskosten sowie die Kosten für den Zivilprozess. So sorgen wir mit unserer Prozesskostenfinanzierung dafür, dass Hass im Netz verfolgt und geahndet wird.
Triggerwarnung: In diesem Beitrag zeigen wir unter anderem sexistische, rassistische und andere diskriminierende Hasskommentare. Klick hier, um diese zu überspringen.
Digitale Gewalt kann strafbar sein
Hass im Netz gefährdet unsere Demokratie
„Wir finden raus, wo du mit deiner Familie wohnst! In diesem Land hilft nur noch Selbstjustiz”
„Wenn ich die mal im Dunkeln treffe, werde ich es ihr mal so richtig zeigen”
„Ausländer raus! Deutschland muss gereinigt werden”
„Die F*tze soll sterben.”
„Neben so einem Heim könnte gerne mal jemand eine Zigarette auf Spiritus fallen lassen ;)``
Digitale Gewalt verletzt und erniedrigt Betroffene. Viele schweigen aus Angst, werden gar aus dem digitalen Raum verdrängt. Wenn Einzelne sich nicht mehr trauen, ihre Meinung ohne Einschränkungen zu äußern, ist unsere Demokratie in Gefahr. Deswegen setzen wir uns mit der Prozesskostenfinanzierung gleichzeitig für die Wahrung von Menschenrechten im Netz ein.
Erfolgsgeschichten
#HassKostet



Unsere Erfolgszahlen
Im Jahr 2022 allein konnten wir dadurch
Strafanzeigen,
Abmahnungen und
Zivilklagen vor Gericht finanzieren.
Mutmacher*innen
Unsere prominenten Botschafter*innen sind oder waren alle selbst von digitaler Gewalt betroffen. Zusammen haben wir es geschafft, dass es rechtliche Konsequenzen für die Täter*innen gab. Mit ihren öffentlichen Stellungnahmen ermutigen wir Privatpersonen, sich ebenfalls für ihr Recht einzusetzen.
Das bewirken wir
Unsere Prozesskostenfinanzierung wirkt!
Mit unserer finanziellen Unterstützung stellen wir sicher, dass Betroffene Zugang zum Recht erhalten. Für Betroffene besteht bei Prozessen ein hohes Kostenrisiko, da die Prozesse sehr lange andauern können und der Ausgang schwer einzuschätzen ist. Finanzielle Unterstützung ist für viele Menschen unabdingbar, um gegen digitale Gewalt vorzugehen – und da helfen wir.
Unsere Arbeit verbessert darüber hinaus die Rahmenbedingungen für Betroffene digitaler Gewalt langfristig. Zum einen durch: Abschreckung. Wir zeigen Täter*innen, dass Hass im Netz ein Nachspiel hat. Darüber hinaus prägen wir mit diesen Fällen die Rechtsprechung. Denn durch die Verfahren sorgen wir dafür, dass Gerichte sich mit Fällen von digitaler Gewalt, die sich durch besondere Dynamiken auszeichnen, auseinandersetzen müssen und können.

Foto: Andrea Heinsohn Photography
„Nur wenn Betroffene digitale Gewalt auch anzeigen, können viele Täter*innen erreicht werden. Nur so können die Kriminalitätsstatistiken reale Ausmaße aufzeigen. Das ist wichtig, um aufzuzeigen, dass es politische Schutzmaßnahmen, polizeiliche Weiterbildung und nachhaltige Strafverfolgung braucht, weil das Problem uns alle betrifft.“
Josephine Ballon, Head of Legal
Solidaritätsprinzip: Eine*r für alle und alle für eine*n
Unsere Rechtsdurchsetzung ist auf Förderung angewiesen
Bei schweren Persönlichkeitsrechtsverletzungen kann Betroffenen eine Geldentschädigung zugesprochen werden. Gemäß unserem Solidaritätsprinzip fließen diese Beträge in unseren Prozesskostenfinanzierungfonds. So werden sie für weitere Fälle eingesetzt, damit Menschen unabhängig von ihrer finanziellen Situation gegen digitale Gewalt vorgehen können.
Die Entschädigungen reichen allerdings nicht aus, um unsere Kosten zu decken. Das liegt daran, dass sich Gerichtsverfahren über mehrere Jahre ziehen und nur in wenigen Fällen überhaupt eine Geldentschädigung zugesprochen wird. Geld muss vorgestreckt werden und unsere Erfolgsaussichten sind schwer einzuschätzen, da die Rechtsprechung uneinheitlich ist. Oft haben Täter*innen auch kein Geld, um finanziell belangt zu werden.
Wir bekommen viel Geld aus öffentlichen Förderungen, doch dürfen dieses dafür nicht verwenden. Unsere Prozesskostenfinanzierung kann nur durch zusätzliche Spenden und private Förderungen verwirklicht werden. Ein Kraftakt – denn um unser Modell sinnvoll weiterzuführen, benötigen wir 385.000 Euro allein für 2023. Prozesse, die wir bisher angenommen haben, sind schon gesichert. Doch jeden Tag klopfen weitere Menschen bei uns an, die wir nicht zurückweisen wollen.
Gemeinsam für ein besseres Netz
Schon mit zehn Euro unterstützt du Betroffene digitaler Gewalt dabei, Täter*innen vor Gericht zu bringen und gegen Hass im Netz vorzugehen. Spende jetzt!