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Zwei Figuren auf lila Grund, die nicht zufrieden sind.

Umfrage ergibt: Betroffene werden von Plattformen mit Hass allein gelassen

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Viele Menschen, die im Netz angegriffen, beleidigt oder bedroht werden, verlassen sich darauf, dass Plattformen wie Facebook, YouTube & Co. hinter ihnen stehen, wenn sie diesen Hass melden. Betroffene erwarten, dass Hasskommentare entfernt werden. Aber leider machen sie gegenteilige Erfahrungen: Sie bleiben allein mit dem Hass, der ihnen widerfährt. So stehen harsche Beleidigungen ungelöscht online, Dickpics landen weiterhin im Postfach, Hater*innen wüten weiter in privaten Gruppen. 

Um dieses Problem endlich zu fassen und mit Zahlen greifbar zu machen, haben wir im Rahmen des Landecker Digital Justice Movements eine Umfrage unter 10.000 Nutzer*innen sozialer Plattformen in Frankreich, Schweden und Deutschland durchgeführt. Der Fokus lag auf den Meldewegen bei Plattformen sowie der Qualität bei der Content-Moderation. 

Plattformen tun zu wenig für Betroffene

Bereits auf den ersten Blick wird klar: Es muss etwas getan werden! Denn oft gebieten die Verantwortlichen dem Hass im Netz keinen Einhalt, die Betroffenen bleiben allein. Inzwischen berichtet jede*r zweite Europäer*in im Alter von 18 bis 35 Jahren von Angriffen oder Beleidigungen im Netz. Und obwohl große Plattformen immer wieder beteuern, dass das Wohl ihrer Nutzer*innen und der gute Umgangston auf den Plattformen für sie höchste Priorität haben, zeichnet unsere Umfrage ein ganz anderes Bild.

Eine Grafik mit der Frage: Hast du jemals Gewalt auf sozialen Plattformen gemeldet?
Nicht nur Betroffene, sondern auch Menschen, die selbst noch keine digitale Gewalt erlebt haben, meldeten in der Vergangenheit gewaltvolle Inhalte.

Die zentralen Erkenntnisse unserer Umfrage

Es passiert oft, dass Nutzer*innen illegale Inhalte melden und Plattformen nicht aktiv werden. Nutzer*innen erhalten häufig keine Rückmeldung, der Hass bleibt stehen. 82 Prozent der Befragten finden: So geht das nicht! Wieso bleibt ein Hasskommentar stehen? Welche Begründung liefert die Plattform dafür, dass ein Thread nicht ausreichend moderiert wird? Nutzer*innen fordern einen internen Beschwerde-Mechanismus, der allen offen steht und es ermöglicht, Entscheidungen anzufechten, wenn gewaltvolle Beiträge trotz Meldung online bleiben.
Jede zweite befragte Person (49 Prozent) ist unzufrieden mit den derzeit verfügbaren Meldesystemen populärer Social-Media-Plattformen.
36 Prozent fragen sich: Was geschieht eigentlich mit meiner Meldung, nachdem ich sie verschickt habe? Jede dritte Person, die schon einmal gewaltvolle Inhalte gemeldet hat, hat keinerlei Rückmeldung dazu bekommen. Wenn Plattformen nicht reagieren, fehlt Nutzer*innen die Rückmeldung, was mit den Angriffen und dem Hass gegen sie passiert. Ohne diese kommen sie nicht zur Ruhe, der Hass verfolgt sie weiter.
Wenige Nutzer*innen können es sich leisten, rechtliche Wege einzuschlagen, um gegen digitale Gewalt vorzugehen. In unserer Befragung gaben 3 Prozent an, dass sie sich schon einmal an Gerichte gewandt haben, um sich zu wehren. 14 Prozent hatten es schon einmal in Betracht gezogen. Da aber ein Gerichtsverfahren mit hohen finanziellen Risiken verbunden ist und Prozesse sich über Jahre hinziehen können, trauen sich nur wenige, diesen Schritt zu gehen.

Mit Recht gegen Hass

Wir wollen, dass Gerechtigkeit nicht vom Geldbeutel abhängt. Deswegen gibt es die HateAid-Prozesskostenfinanzierung. Wenn du mit unserer Unterstützung rechtlich aktiv werden möchtest, nimm gerne Kontakt zu uns auf! 

Eine blau-grüne Grafik mit einer Waage und einem Richterhammer.
HateAid unterstützt dich, wenn du juristisch gegen digitale Gewalt vorgehen möchtest.

Mit dem Digital Services Act endlich etwas verändern 

HateAid kämpft schon lange dafür, dass sich auf politischer Ebene endlich etwas ändert und Betroffene aus ganz Europa von den großen Plattformen gehört werden. Ein langer Weg voller Forderungen, Petitionen und Dialogen liegt inzwischen hinter uns und dennoch gibt es noch immer viel zu tun. In der EU gibt es inzwischen Gespräche zu der besorgniserregenden Situation von Nutzer*innen auf Social-Media-Plattformen. Das wichtigste Regelwerk zum Umgang im Netz miteinander, der Digital Services Act (DSA), wird derzeit erarbeitet, um endlich mehr Sicherheit gegen Hass & Hetze im Netz zu ermöglichen und Nutzer*innen in ganz Europa stärker zu schützen.

„Digitale Gewalt ist eine Bedrohung für unser individuelles Wohlergehen, aber auch für unsere Demokratie. Als junge, nicht-weiße Politikerin habe ich dies leider selbst schon oft erlebt. Ich glaube, dass viele meiner weiblichen Kolleginnen im Europäischen Parlament (EP) zustimmen würden, dass wir im Internet, wie auch im analogen Leben, im Vergleich zu unseren männlichen Kollegen verletzlicher sind. Schon jetzt zögern viele Frauen und People of Color, für ein Amt zu kandidieren, weil sie Erfahrungen mit Sexismus, Hass, Gewalt, Diskriminierung und Rassismus gemacht haben. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Online-Plattformen wirksame Beschwerdemechanismen für die Nutzer*innen bereitstellen. Online-Plattformen dürfen nicht länger ein Ort der Straflosigkeit sein.”
Evin Incir, Mitglied des Europäischen Parlaments, S&D, Schweden

Um dies zu erreichen, setzt sich HateAid gemeinsam mit vielen weiteren Plattformen in der EU für einen DSA ein, der die Rechte von Millionen Europäer*innen im Netz berücksichtigt.

Unsere Empfehlungen für mehr Gerechtigkeit im Netz 

  • Alle Nutzer*innen müssen den Zugang zu internen Beschwerdewegen und, wenn nötig, zur außergerichtlichen Streitbeilegung erhalten – gerade dann, wenn die Plattform eine Meldung ignoriert oder abgelehnt hat. 
  • Meldewege müssen einfach sein! Plattformen müssen darauf achten, dass Meldeverfahren nutzerfreundlich und niederschwellig sind, sodass alle Betroffenen schnell und problemlos digitale Gewalt melden können.

Du bist selbst betroffen?

Wir sind an deiner Seite! Wenn du digitale Gewalt erfahren hast und darüber sprechen oder dagegen vorgehen möchtest, bist du bei uns genau richtig.

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