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Die Macht von (Online)Kommentaren - Zufriedene Frau schaut auf Smartphone

Von Hass bis Harmonie: Die Macht der Kommentare

Das Internet ist voll davon: Hasskommentare, wohin wir nur blicken. 36 % der Befragten einer Studie sind Hatespeech schon (sehr) häufig im Netz begegnet. Doch es geht auch anders, denn wir entscheiden, ob wir Hass oder Positivität in die Onlinewelt tragen.

Wir werfen deshalb einen Blick auf die Macht der Kommentare. Finde heraus, wie wir individuell und als Gemeinschaft den Status quo verändern können. Wenn wir uns für mehr Positivität einsetzen, können wir das Internet zu einem sichereren und besseren Ort für alle machen.

Historie: Seit wann wird im Netz kommentiert?

Du wirst dich vielleicht noch an sie erinnern: die Leserbriefe an Zeitungen und Magazine. Wer bei gesellschaftlich relevanten Themen mitdiskutieren wollte, musste früher noch ganz analog Briefe an die Redaktion schreiben. Heute reicht ein Klick im Internet, um die eigene Meinung kundzutun.

1998 ging die erste Website mit einer Kommentarfunktion online. Seit diesem Zeitpunkt und ab dem Jahr 2000 hat vor allem die (Online-)Presse die Kommentarspalte populär gemacht. Heute verfassen laut Studien zwischen zwölf und zwanzig Prozent der Deutschen im Internet Kommentare.

Doch wer kommentiert im Internet eigentlich? Studien haben anhand von Kommentartexten, Avataren, User*innen-Namen sowie Umfragen Rückschlusse darauf ziehen können: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 58 Prozent ist die kommentierende Person männlich, sie ist generell zwischen 14 und 44 Jahre alt und eher politisch konservativ.

Wozu Kommentare nützlich sind

Kommentare fördern den Austausch zwischen den Content Creator*innen und Leser*innen und schaffen Communitys. Die Kommentarspalte erlaubt es uns allen, auf einfache Art und Weise mitzureden und damit am gesellschaftlichen Diskurs teilzunehmen. Durch Kommentare hast du die Möglichkeit, Ideen und Emotionen mit anderen zu teilen. Indem du kommentierst, beeinflusst du die Reichweite und Wichtigkeit von Themen auf sozialen Plattformen.

Zusätzlich kannst und sollst du mithilfe der Kommentarspalte konstruktive Kritik üben. So werden Medienschaffende auf Korrekturen und Richtigstellungen durch die Community aufmerksam. Dein Feedback hilft also Content-Creator*innen und Medienhäusern, ihre Inhalte anzupassen und auf Dauer zu verbessern.

Durch all diese Optionen des Kommentierens entstehen möglicherweise neue Ideen, Meinungen, Formate und Lösungen auf beiden Seiten. Sowohl bei den Medienschaffenden als auch bei den Leser*innen.

Macht der Onlinekommentare - Lächelnde Frau sitzt auf Parkbank und tippt auf der Laptoptastatur
Nützliche Kommentare sind deine Eintrittskarte zur interaktiven Content-Welt. Du kannst Ideen und Feedback teilen und so den sozialen Diskurs mitgestalten. Foto: Scopio / Maksim Chernyshev

Welche fatale Wirkung Hasskommentare haben können

So bereichernd Kommentare für die Medienlandschaft auch sein mögen, können sie sich auf die Lesenden auch negativ auswirken. Denn der Hass im Netz und seine Folgen nehmen immer mehr zu. Hasskommentare polarisieren und sorgen mitunter für Silencing. Am Diskurs Teilnehmende werden durch digitale Gewalt zum Schweigen gebracht. Die Folge: Rückzug aus dem Internet. Das führt letzten Endes zu einer verringerten Meinungsvielfalt und schränkt die Meinungsfreiheit vieler ein, die sich im Netz konstruktiv einbringen wollen.

Kommentare können mitunter für die strategische Manipulation der Algorithmen von sozialen Plattformen missbraucht werden. Denn was oft kommentiert wird, muss laut Algorithmus wichtig sein und wird infolgedessen Nutzer*innen häufiger ausgespielt. So kommt es, dass insbesondere polarisierende und hassschürende Inhalte überproportional verbreitet werden.

Zudem haben Hasskommentare Einfluss auf die psychische Gesundheit. Laut der Studie #HassImNetz haben 33 % der von Hasskommentaren Betroffenen mit emotionalem Stress zu kämpfen. Angst und ein Unruhegefühl gehören für 27 % der Befragten zum Alltag, während 19 % sogar eine Depression entwickelt haben.

Hasskommentare bleiben nicht im Netz. Oft schlägt digitaler Hass in analoge Gewalt um. Menschen aus sämtlichen Berufsgruppen und sozialen Schichten werden immer wieder analog angefeindet.

Von Hass bis Harmonie - Die macht der Onlinekommentare - Mann vor Desktopbildschirm
Online-Hasskommentare können Einfluss auf die Meinungsfreiheit, Algorithmen und psychische Gesundheit haben. Foto: Scopio / Axel Buechert

Die Kraft von positiven Kommentaren

Positive Kommentare können nicht nur das Unterstützungsgefühl verstärken, sondern auch Kreativität und Produktivität steigern. In einem positiven Umfeld fühlen sich Menschen ermutigt, ihre Ideen, Meinungen und Projekte zu teilen, was zu fruchtbaren Diskussionen, innovativem Denken und neuen Ideen führt.

Online-Communitys, die auf positiven Interaktionen und Unterstützung basieren, ziehen Menschen an, die nach einer Umgebung suchen, in der sie sich frei äußern können, ohne Furcht vor Verurteilung oder Anfeindung.

Zusätzlich haben Studien ergeben, dass empathische Kommentare Hass im Internet vorbeugen können. Formulieren wir im Internet also respektvoll, anstatt Hasskommentare zu verbreiten, profitieren letzten Endes alle davon.

Das Netz hat uns die Fähigkeit gegeben, unsere Gedanken und Gefühle weltweit in Sekundenschnelle zu verbreiten. Dabei Gutes zu teilen, liegt in unseren Händen.

Titelbild: Scopio / Maksim Chernyshev

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