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Helft mir!
Portraitfoto von der Betroffenenberaterin Basma Bahgat

Beratung bei Gewalt im Internet wegen einer Behinderung 

Manchmal sind Leute im Internet gemein.
Sie beleidigen andere.
Oder sie erzählen Lügen.
Das nennt man auch Hass im Netz.
Netz ist ein anderes Wort für Internet.

Auch Menschen mit Behinderung erleben Hass im Netz.
Andere beschimpfen sie zum Beispiel wegen ihrer Behinderung.
Oder machen sich lustig.

Wir sind die Beratungs·stelle HateAid.
Man spricht es so: Häit-Äid.
Auf Deutsch heißt das: Hass-Hilfe.
Wir beraten Menschen, die Hass im Netz erlebt haben.


Hier liest du ein Gespräch mit einer Beraterin von HateAid.
Sie heißt Basma.
Sie spricht über Gewalt im Internet gegen Menschen mit Behinderung.

Frage: Wie oft erleben Menschen mit Behinderung Gewalt im Internet?

Basma:
Wir fragen die Menschen in der Beratung nicht nach ihrer Behinderung.
Deshalb wissen wir das nicht genau.

Wir wissen aber:
Jedes Jahr erzählen 2 bis 3 Personen:
Ich habe Gewalt erlebt, weil ich eine Behinderung habe.

Noch öfter erzählen Personen ohne Behinderung:
Ich mache mich stark für Menschen mit Behinderung.
Dafür habe ich Gewalt erlebt.
Menschen haben mich zum Beispiel beschimpft.

Frage: Wie läuft die Beratung für Menschen mit Behinderung?

Basma:
Das ist verschieden.
Oft sprechen wir zu dritt:

  • die Person, die Gewalt erlebt hat
  • die Assistenz oder Betreuung
  • der Berater oder die Beraterin von HateAid

Manchmal ist auch die Mutter oder der Vater dabei.
Das klappt gut.

Die Beratung von HateAid ist nur am Telefon.
Vielleicht kommt jemand aber mit dem Telefon nicht gut zurecht.
Dann schauen wir:
Vielleicht gibt es eine andere Beratungs·stelle in der Nähe der Person.
Wir geben dann die Adresse weiter.

Wie können Familie oder Bekannte unterstützen?

Familie und Bekannte sollten die Person ernst nehmen.
Und gut zuhören.
Denn Hass im Netz ist für die Person schlimm.
Oft haben die betroffenen Personen große Angst.

Die Person sollte weiter das Internet nutzen.
Damit die Person nicht Angst vor dem Internet bekommt.
Denn im Internet gibt es ja auch viele tolle Dinge.

Die Familie oder Bekannten können dabei unterstützen.
Sie können am Anfang dabei sein.
Und sie können schauen:
Welche Informationen über die Person sollten wir löschen?
Zum Beispiel die private Adresse oder Telefon-Nummer.
Damit im Internet möglichst wenig private Informationen stehen.

Frage: Welche Tipps hast du für Menschen mit Behinderung?

Basma:
Ich habe 3 Tipps:

Tipp 1: Verstecke dich nicht!

Hass im Netz kann jedem passieren.
Niemand sollte sich dafür schämen.
Oder sich verstecken.
Oder sich schuldig fühlen.
Denn Schuld hat immer der Täter oder die Täterin.
Und nicht die Person, die Gewalt erlebt.

Wichtig ist:
Die Person sollte anderen im Internet davon erzählen.
Als Warnung.
Damit es bekannt wird.

Tipp 2: Schütze dich selbst!

Hat dir jemand böse Nachrichten geschrieben?
So kannst du dich schützen:
Bei Facebook, Instagram oder WhatsApp kannst du Personen blockieren.

Bei Instagram gibt es auch eine Liste.
Du kannst böse Wörter in die Liste schreiben.
Schreibt dir jemand eine Nachricht mit einem Wort aus der Liste?
Dann wird die Nachricht gelöscht.

Tipp 3: Wehr dich und suche dir Hilfe!

Geh zur Polizei und mache eine Anzeige!
Du kannst dich auch immer bei HateAid melden.
Wir helfen dir, Beweise zu sammeln.
Oder du sprichst mit deiner Familie.
Oder mit einer vertrauten Person.
Zum Beispiel mit deiner Betreuung oder Assistenz.
Oder mit einem Freund oder einer Freundin.
Diese Menschen kennen dich am besten.
Sie können dich unterstützen.

Bildrechte: Basma (Andrea Heinsohn Photography) / Meta-Titelbild (Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de)

Leichte Sprache
Übersetzen: Inga Schiffler
Prüfen: Silvana Tinnemeyer, Nadine Schneider, Marco Kölln, Anne-Kathrin Berg