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HateAid warnt: Millionen Frauen von digitaler Gewalt betroffen

Internationale Petition fordert EU zum sofortigen Handeln auf

HateAid warnt vor einer Gewalteskalation gegen Frauen und junge Mädchen in den sozialen Medien. Die Betroffenenorganisation kritisiert, dass Online-Plattformen wie Facebook, Twitter und Pornoplattformen nicht genug für den Schutz ihrer Nutzer*innen tun. Mit einer internationalen Petition wendet sich HateAid jetzt gemeinsam mit elf Partnerorganisationen aus Europa an die Europäische Union (EU) und fordert den Schutz von Frauen und Mädchen vor digitaler Gewalt im Digital Services Act (DSA) ein.

Die Situation ist alarmierend: Jede zweite Frau wird in den sozialen Medien beleidigt, bedroht und attackiert. Mit der Erfahrung aus der Beratung von über 1400 Betroffenen von digitaler Gewalt stellt HateAid fest: Es sind Frauen und junge Mädchen, die online am stärksten von Hass, Hetze und Belästigung betroffen sind. Mit einem neuen EU-Gesetz, dem Digital Services Act (DSA), haben EU-Politiker*innen jetzt die Möglichkeit, diesem Albtraum ein Ende zu bereiten. Gemeinsam mit elf Organisationen startet HateAid die Petition „Stoppt digitale Gewalt gegen Frauen! #makeitsafe“ und fordert die EU auf, soziale Medien zu einem sicheren Raum für Frauen und Mädchen zu machen.

Frauen und Mädchen werden in den sozialen Medien zur Zielscheibe von digitaler Gewalt. Hatespeech, Beleidigungen und sexualisierte Gewaltandrohungen im Internet sind für sie zur Normalität geworden. Ihre Privatadressen werden geleakt. Heimlich gefilmte Videos von Frauen und jungen Mädchen werden massenhaft auf Porno-Plattformen verbreitet. Laut einer Umfrage hat jede zweite Frau in Frankreich Angst davor, dass Nacktfotos von ihr veröffentlicht werden könnten. 9 von 10 Frauen berichten, dass digitale Gewalt ihr Wohlbefinden beeinträchtigt. Jede vierte Betroffene verzeichnet schlechtere schulische oder berufliche Leistungen aufgrund der Angriffe aus dem Netz. Mehr als jede dritte Betroffene leidet als Folge von digitaler Gewalt unter Depressionen.

Betroffenen wird es schwer gemacht, sich gegen digitale Gewalt zu wehren: Wer Beiträge meldet, wartet oft lange, wenn nicht vergeblich, auf eine Reaktion der Plattformen. In einer aktuellen Analyse von HateAid und Reset konnte nachgewiesen werden, dass jeder dritte gemeldete, offensichtlich rechtswidrige Kommentar auf Facebook online bleibt. Jede dritte Frau oder Mädchen zieht sich aus den sozialen Medien zurück, weil sie keine Möglichkeit mehr haben, sich zu schützen.

Ein neues EU-Gesetz, der Digital Services Act, das diesen Herbst verhandelt wird, soll mehr Sicherheit und Verantwortung im digitalen Raum schaffen. EU-Politiker*innen hätten genau jetzt die einmalige Chance, klare Regeln für den Schutz vor digitaler Gewalt zu formulieren. Doch die EU scheint diese Chance auszuschlagen. Denn im aktuellen Gesetzesentwurf werden Betroffene von Hass und Gewalt kaum berücksichtigt.

Deswegen fordert HateAid gemeinsam mit elf weiteren europäischen Initiativen mit der internationalen Petition „Stoppt digitale Gewalt gegen Frauen! #makeitsafe” die EU zum Einlenken auf. Bis Ende des Jahres sind EU-Bürger*innen dazu aufgerufen, sich mit einer Unterzeichnung der Online-Petition unter www.hateaid.org/petition für den Schutz vor digitaler Gewalt einzusetzen. HateAid wird die Stimmen tausender EU-Bürger*innen in Brüssel einbringen und effektive Maßnahmen zum Schutz vor digitaler Gewalt einfordern.

Dazu Anna-Lena von Hodenberg, Geschäftsführerin von HateAid:

„Für Frauen und Mädchen sind soziale Medien bisher Räume der Gewalt. Jede zweite Frau in Europa hat dort schon Hass, Vergewaltigungsandrohungen oder die Veröffentlichung von intimen Fotos erfahren. In unserer Beratung erleben wir täglich, wie Betroffene von digitaler Gewalt bei der Durchsetzung ihrer Rechte an den Online-Plattformen Facebook, Twitter und Co. scheitern. Das können wir so nicht mehr hinnehmen! Die EU-Politiker*innen haben jetzt mit dem DSA die einmalige Chance, klare Regeln für den Schutz vor digitaler Gewalt gesetzlich zu verankern. Bisher haben sie das nicht getan und lassen Frauen und Mädchen damit systematisch schutzlos.”

HateAid fordert im Rahmen der Petition:

  • Stoppt den Missbrauch von Nacktbildern! Jeden Tag werden Nacktbilder geleakt, gefälscht und ohne Einverständnis der betroffenen Frauen auf Pornoplattformen hochgeladen. Wir fordern wirksame Maßnahmen, um das zu stoppen.
  • Verpflichtet Online-Plattformen, illegale Inhalte zu entfernen! Soziale Medien sind voll von rechtswidrigen sexistischen Hasskommentaren, Hetze gegen die LGBTIQ*-Community und Vergewaltigungsdrohungen – gemeldete illegale Inhalte müssen raus aus dem Netz!
  • Lasst Nutzer*innen darüber entscheiden, was auf sozialen Medien angezeigt wird! Wir wollen den automatischen Empfehlungssystemen in den sozialen Medien, die häufig Hatespeech und skandalöse Beiträge verstärken, nicht mehr ausgeliefert sein.
  • Macht die Gerichte zugänglich für Nutzer*innen! Nutzer*innen müssen sich wehren können – ohne sich in den finanziellen Ruin stürzen zu müssen! Rechtsverfahren müssen günstiger und einfacher werden.
  • Schafft einfache und effektive Kontaktmöglichkeiten und Meldewege für Nutzer*innen! Nutzer*innen brauchen in jedem Land in einer der Amtssprachen einfach erreichbare Anlaufstelle, um Kontakt zu den Plattformen aufnehmen zu können.

Die Petition wird unterstützt von:

Anna Nackt (Deutschland), Associação Não Partilhes (Portugal), BeLonG To (Irland), Das Nettz (Deutschland), Digitalt Ansvar (Dänemark), INACH (International), Media Diversity Institute (International), neue deutsche medienmacher*innen (Deutschland), PantallasAmigas (Spanien), Stop Fisha (Frankreich), Zara (Österreich)

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