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Digitale Gewalt im E-Sports: Interview mit Werder eSPORTS. Zu sehen ist das Team von Werder eSPORTS. Copyright: Werder.de/Balthazaar

Digitale Gewalt im E-Sport: Gemeinsam für Fair Play 

Der analoge Fußball erlebt viel Hass: Nicht nur die Spieler*innen und Schiedsrichter*innen bekommen diesen online zu spüren, sondern auch Kommentartor*innen. Doch wie sieht es in der digitalen Sportwelt aus? Auch hier wird professioneller Fußball innerhalb der E-Sport-Szene gespielt.

Dabei ist Hass im Gaming nicht neu. Laut der Studie „Hate is No Game“ haben 77 % der befragten Spielenden schon Hassrede im Gaming erlebt. Bekommen Profi-E-Sportler*innen diesen Hass innerhalb ihrer Community zu spüren? Wir haben beim Profi-Team von Werder eSPORTS nachgefragt.

Bewusstsein schaffen für digitale Gewalt als Teil der Profikarriere

Auch die E-Sport-Szene ist innerhalb der Gaming-Welt mit digitaler Gewalt konfrontiert. Laut der Studie von congstar zu toxischem Verhalten beim Online-Gaming finden 32 % der Befragten, dass Hatespeech zugenommen habe.

Deshalb ist der Umgang mit digitaler Gewalt für die eFootball-Profis von Werder „Teil der Vorbereitung“, wie uns Fabio berichtet.

„Falls jemand Probleme mit digitaler Gewalt hat, sollte die Person dies auf jeden Fall offen ansprechen und man kann dann gemeinsam nach Lösungen suchen“, erzählt uns Lefti. Unter anderem kann das Profi-Team diese Lösungen gemeinsam mit ihrer Mannschaftspsychologin erarbeiten.

Digitale Gewalt im E-Sport: Interview mit Werder eSPORTS. Zu sehen sind die beiden Profi-Fifa-Spieler Henning und Lefti. Copyright: Werder.de/Balthazaar
Henning und Lefti sind sich einig: Alle sollten Probleme mit digitaler Gewalt ansprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Foto: WERDER.DE/Balthazaar

Fair Play innerhalb der E-Sport-Szene

Erfreulicherweise erleben die eFootball-Profis von Werder ihre Community als „überwiegend positiv“, so Henning. Auch Berkay ist der Ansicht, dass „Teamspirit und sportliches Miteinander“ innerhalb der E-Sport-Szene dominieren.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt die ARAG Studie „Online Missbrauch im E-Sport“. Von über 5,5 Millionen ausgewerteten Posts auf den Plattformen X, Twitch und Instagram wurden nur 52.000 Posts, also knapp 1 %, als vermeintlich missbräuchlich sowie 1.400 als missbräuchlich deklariert.

Sexismus in der Gaming-Szene

Ein Problem zieht sich durch die gesamte Gaming-Szene und macht auch vor dem E-Sport nicht halt: Sexismus im Gaming. Obwohl Frauen und nicht-binäre Personen in der professionellen E-Sport-Szene noch eine Minderheit darstellen, bekommen sie den größten Anteil an Hass und digitaler Gewalt ab. In der ARAG Studie „Online Missbrauch im E-Sport“ fallen 43 % der über 5,5 Millionen ausgewerteten Postings in die Kategorie „Sexismus“. Denn die Beurteilung erfolgt bei weiblich gelesenen Spieler*innen oft nicht nach Leistung, sondern nach Geschlecht.

Doch auch in diesem Bereich geht die E-Sport-Szene mit gutem Beispiel voran: Mittlerweile gibt es Initiativen wie „Equal eSports“ und passende Profiturniere nur für queere und weiblich gelesene Spieler*innen.

Hater*innen keine Bühne geben: Wie die Profi-E-Sportler von Werder mit Hasskommentaren umgehen

Bei digitaler Gewalt kann es eine nützliche Strategie sein, die Kommentare nicht persönlich zu nehmen. Auch das Team von Werder eSPORTS wendet diese Strategie an: „Wenn ich Kommentare solcher Art bekomme, dann nehme ich mir das nicht zu Herzen und versuche eher, drüber zu lachen. Die meisten wollen einen sowieso nur provozieren“, meint Henning.

Fabio lässt die Kommentare ebenfalls nicht an sich ran und findet, dass „der Grund für den Hass die Unzufriedenheit der Hater*innen mit ihrem Leben“ sei. Lefti versucht ebenfalls „solche Menschen gar nicht erst zu beachten oder auf deren Kommentare einzugehen“.

Dazu kommt, dass die Kommentarspalten bei E-Sport-Events mittlerweile von Community-Moderator*innen überwacht und reguliert werden. „Durch ihre Präsenz und Kontrolle gelang es, die Chats während der Twitch Live-Streams größtenteils frei von negativen Inhalten zu halten“, so das Ergebnis aus der ARAG Studie „Online Missbrauch im E-Sport“.

#UnserInternet: Die Tipps von Werder eSPORTS

Die vier Profisportler von Werder eSPORTS versammeln eine große Fan-Gemeinde und wollen als Vorbild für ein positives Miteinander agieren: „Ich denke, es ist wichtig, dass man natürlich bei sich selbst anfängt und niemals digitalen Hass verbreitet. Der hilft niemandem. Außerdem sollte man immer ein offenes Ohr für Menschen haben, die offensichtlich darunter leiden“, findet Lefti.

Auch im E-Sport ist Solidarität von grundlegender Bedeutung. Nur, wenn sich alle gemeinsam gegen Hater*innen verbünden, Verständnis für die Situation von Betroffenen aufbringen und sich für #UnserInternet einsetzen, das gerecht und sicher ist, kann ein positives Netz für alle entstehen.

Digitale Gewalt im E-Sport: Interview mit Werder eSPORTS. Zu sehen sind die beiden Profi-Fifa-Spieler Berkay und Lefti. Copyright: Werder.de/Balthazaar
Konflikte vermeiden, Vorbild sein und ein offenes Ohr für Betroffene haben – das sind die Tipps von Berkay und Lefti gegen digitale Gewalt. Foto: WERDER.DE/Balthazaar

Für Berkay ist die Konfliktvermeidung und Vorbildfunktion wichtig. Mit gutem Beispiel vorangehen und „darauf aufmerksam machen, welche Grenzen es gibt, die nicht überschritten werden sollen“, ist Fabios Einsatz für ein faires und gerechtes Miteinander innerhalb der E-Sport-Szene. Auch Henning rät: „Nicht provozieren lassen. Es gibt Leute, die wollen einfach Unruhe stiften.“ Statt mit Aggression und harschem Ton aufzutreten, funktioniert es bei Hater*innen besser, ruhig zu bleiben und mit Gegenrede zu kontern. So bleibt der E-Sport-Szene das Fair Play erhalten.

Wir danken dem Team von Werder eSPORTS für das Interview.

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