Profilsicherheitseinstellungen: Was gibt es zu beachten?
Soziale Netzwerke verbinden uns miteinander. Wir können sehen, was unsere Freund*innen und Bekannten wo gerade machen, welche Musik sie momentan gern hören oder auch Fotos ihrer letzten Urlaube angucken.
Die oft privaten Informationen, die auf Social-Media-Plattformen geteilt werden, laufen aber gleichzeitig auch Gefahr, illegal geraubt und für Phishing oder Doxxing missbraucht zu werden. Und nicht nur das: Die öffentlich einsehbaren Informationen machen auch angreifbar für Drohungen, Beleidigungen, Verleumdungen und Stalking.
Vor allem, wenn unsere Daten nicht richtig geschützt sind, können Dritte leicht auf sie zugreifen und sie z. B. weiterverkaufen und ohne unsere Zustimmung auf anderen Plattformen veröffentlichen. Um das zu verhindern (oder zumindest zu erschweren!), gibt es die Sicherheitseinstellungen der unterschiedlichen Plattformen. Das Risiko des Datenraubes kann zwar nie zu 100 % eingedämmt, durch die richtige Nutzung der Sicherheitseinstellungen aber doch deutlich minimiert werden.
Wir nehmen die Sicherheits- und Privatsphäreeinstellungen der unterschiedlichen Plattformen genauer unter die Lupe und erklären euch, wie ihr euer Profil am besten schützen könnt.
Schütze dein Profil – und deine E-Mail-Adresse
Wer was auf welchem Social-Media-Kanal einsehen kann, kann ganz genau festgelegt werden. Leider müssen wir diese Einstellungen aber immer aktiv vornehmen – in den Voreinstellungen der meisten Plattformen sind Profile immer als „öffentlich“ festgelegt. Deshalb ist es ratsam, direkt nach dem Anlegen eines Profils in die Sicherheits- und Privatsphäreeinstellungen zu gehen. Die Einstellungen können aber natürlich auch im Nachhinein bearbeitet werden und wir sollten sie zudem regelmäßig überprüfen und anpassen.
Ein allgemeiner Tipp vorab: Das Anmelden bei Social-Media-Plattformen erfolgt in fast allen Fällen über eine E-Mail-Adresse, die du angeben musst. Wenn du nicht möchtest, dass deine private oder geschäftliche E-Mail-Adresse in die Hände Dritter gelangt, kannst du dir eine kostenlose zusätzliche E-Mail-Adresse zulegen und diese nur für die Registrierung auf Social-Media-Plattformen nutzen. Zusätzlich bist du dadurch abgesichert, sollte dein Profil doch einmal gehackt werden.
Profilsicherheit bei Facebook
Spätestens seit der Übernahme von Whatsapp und Instagram ist es besonders wichtig, Daten auf Facebook gut zu schützen, da der Übergang von einer zur anderen Plattform oft durch nur einen Klick erfolgen kann.
Wenn du am Computer sitzt, findest du die Privatsphäre- und Sicherheitseinstellungen auf Facebook ganz oben rechts auf dem Bildschirm. Klicke auf den nach unten zeigenden Pfeil, so kommst du direkt zum Menüpunkt „Einstellungen und Privatsphäre“. In der App auf dem Handy befinden sich die Einstellungen unten oder oben rechts unter den drei waagerechten Strichen. Klicke sie an und scrolle bis ans untere Ende der Seite. Dort findest du den Menüpunkt „Einstellungen und Privatsphäre“.
Unter „Einstellungen“ findest du u. a. eine Übersicht darüber, von welchem Gerät du dich wann eingeloggt hast. Diese Auflistung hilft dir dabei, zu erkennen, ob sich eine fremde Person mit deinem Account angemeldet hast.
Unter dem Unterpunkt „Privatsphäre“ kannst du dein persönliches Profil konfigurieren. Du kannst einstellen, wer deine zukünftigen Beiträge sehen soll: Wir empfehlen dir hier, „Freunde“ auszuwählen. Außerdem hast du die Möglichkeit, festzulegen, wer dich finden und kontaktieren kann. Du kannst hier selbst darüber bestimmen, wer und ob dich jemand über deine E-Mail-Adresse finden kann und zusätzlich auch, wer Einsicht in deine Freundesliste auf Facebook haben soll. Um deine Freund*innen vor Hacker-Angriffen zu schützen, sollte diese Einstellung nie „öffentlich“ sein!
Ein weiterer Tipp ist, Markierungen nicht ohne vorherige Prüfung zuzulassen. So kannst du dich vorher vergewissern, ob du tatsächlich in diesem und jenem Post markiert werden möchtest.
Personen, von denen du nicht mehr kontaktiert werden möchtest, kannst du außerdem blockieren.
Sobald du alle Einstellungen angepasst hast, führe am besten den „Privatsphäre-Check“ durch. Diesen findest du ebenfalls unter dem nach unten zeigenden Pfeil unter „Einstellungen und Privatsphäre“. Du wirst in diesem Tool Schritt für Schritt durch deine Einstellungen geführt und hast so eine Übersicht darüber, wie und für wen dein Facebook-Profil einsehbar ist.
Mach dein Instagram sicherer
Auch auf Instagram solltest du dein Profil und somit deine Daten sichern. Ebenso wie bei Facebook sind auch bei Instagram die Privatsphäre- und Sicherheitseinstellungen an unterschiedlichen Stellen der Seite zu finden, je nachdem, ob du am PC oder über die App eingeloggt bist: Am PC musst du auf dein eigenes kleines Profilbild am rechten oberen Rand des Bildschirms klicken. Wenn du dann auf „Einstellungen“ klickst, kannst du aus der Leiste auf der linken Seite den Menüpunkt „Privatsphäre und Sicherheit“ auswählen.
Am Handy musst du dafür zunächst auf dein Profil gehen. Anschließend klickst du auf die drei waagerechten Striche und wählst den Unterpunkt „Einstellungen“. Privatsphäre und Sicherheit sind in der App gesondert aufgeführt.
Die erste Einstellung, über die du bei Instagram entscheiden kannst, ist, ob du möchtest, dass dein Profil „öffentlich“ (also für alle Nutzer*innen einsehbar) oder „privat“ (nur für deine Kontakte einsehbar) ist. Du solltest bei dieser Entscheidung abwägen, ob du mit deinen Posts eher viele Menschen erreichen möchtest oder aber einen gesonderten Kreis von bestätigten Kontakten.
Unter dem Menüpunkt „Interaktionen“ kannst du zusätzlich auswählen, wer dich verlinken, markieren und deine Beiträge kommentieren darf oder nicht. Und auch auf Instagram kannst du Profile anderer User*innen blockieren.
Unter den Sicherheitseinstellungen auf Instagram hast du zudem ebenfalls einen Überblick darüber, wann sich von wo aus mit deinem Profil eingeloggt wurde. Schaue hier regelmäßig rein, um zu bemerken, wenn jemand anderes dein Profil gehackt hat und damit online geht.
Sicher auf Twitter sein
Die Privatsphäre- und Sicherheitseinstellungen in der mobilen Twitter-Version findest du unter den uns mittlerweile bekannten drei waagerechten Strichen in der oberen linken Ecke der Seite. Scroll daraufhin bis ans untere Ende der Seite und gehe hier auf „Einstellungen und Datenschutz“.
In der Desktop-Version findet sich „Einstellungen und Datenschutz“ in der linken Leiste neben dem Feed. Klicke auf die drei Punkte bzw. „Mehr“ und danach auf „Einstellungen und Datenschutz“.
Im Privatsphäre- und Sicherheitsreiter von Twitter lässt sich einstellen, was du selbst im Feed siehst und auch, was andere von dir sehen können. Du kannst festlegen, ob jemand und wenn ja, wer, dich in eigenen Tweets markieren darf und ebenso, wer dir direkte Nachrichten schicken kann. Außerdem hast du wieder die Möglichkeit, andere Nutzer*innen zu blocken.
Sicher unterwegs auf TikTok
TikTok bietet dir ebenfalls die Möglichkeit, einige Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
Gehe in der App auf dein Profil, das du unten rechts auf der Menüleiste findest. Unter den drei Punkten am rechten oberen Bildschirmrand gelangst du zu den Sicherheits- und Privatsphäreeinstellungen. Wie in der mobilen Version von Instagram sind auch bei TikTok Privatsphäre und Sicherheit als gesonderte Menüpunkte aufgeführt.
Dein Profil ist von Hause aus als „öffentlich“ eingestellt. Wäge auch hier ab, ob es dir nicht lieber ist, deine Veröffentlichungen nur mit dir bekannten und selbst festgelegten Follower*innen zu teilen. Sollte dies der Fall sein, dann kannst du dein Profil unter dem Menüpunkt „Privatsphäre“ auf „privat“ einstellen.
Auf TikTok kannst du außerdem einstellen, wer dir Nachrichten und Kommentare hinterlassen und wer deine Videos weiterbearbeiten darf. In den Voreinstellungen der App können dies „alle“ tun – überlege dir also, ob du dies ändern möchtest.
Auch auf TikTok kannst du Kontakte blockieren. Unter dem Punkt „Sicherheitsalarm“ kannst du zudem überprüfen lassen, ob die App ungewöhnliche Aktivitäten deines Profils innerhalb der letzten sieben Tage registriert hat.
Zusätzliche Tipps für ein gesichertes Profil
Wenn du regelmäßig die Sicherheits- und Privatsphäreeinstellungen auf allen von dir genutzten Social-Media-Plattformen überprüfst, bist du schon einmal auf der sicheren Seite. Du kannst – und solltest – aber noch mehr tun, um deine Profile zu schützen:
Generell gilt: Ein sicheres Passwort ist das A und O. Wähle stets ein individuelles, möglichst langes Passwort. Besonders eignen sich Kombinationen aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Achte darauf, dass das Passwort nicht auf dich und deine Vorlieben oder Interessen zurückzuführen ist und ändere es, wenn es zum Beispiel Hacking-Angriffe auf bestimmte Plattformen gab.
Viele Plattformen erschweren den Datenraub zudem durch die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung. Diese Einstellung verlangt ein doppeltes Einloggen von dir. Sobald du dich mit deiner E-Mail-Adresse und deinem Passwort auf der Plattform einloggen möchtest, wird z. B. zusätzlich eine Zahlenkombination abgefragt, die dir zuvor auf dein Handy per SMS oder über die Authenticator-App gesendet wurde. Durch die zweifache Absicherung beim Einloggen ist es für Dritte sehr viel schwerer, dein Profil zu hacken. Sowohl Facebook, Instagram als auch Twitter und TikTok bieten die Zwei-Faktor-Authentifizierung an.
HateAid hilft dir
Wir hoffen, dir mit unseren Tipps für ein sicheres Social-Media-Profil weitergeholfen zu haben.
Sollte dein Profil trotzdem einmal gehackt werden und Dritte Inhalte ohne deine Zustimmung in deinem Namen posten, kannst du dich an uns wenden. Wir helfen dir weiter und stehen dir mit Rat und Tat zur Seite.