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Malware: Bist du infiziert?

72 Kommunen in Nordrhein-Westfalen wegen Cyberangriff lahmgelegt, die Kundendaten von einer großen Hotelkette im Darknet veröffentlicht, ein Krankenhaus muss für Monate ohne Internet-Infrastruktur auskommen … Das sind nur einige Beispiele aus dem Jahr 2023, bei denen sogenannte Malware, also Schadprogramme, die deutsche Datensicherheit und IT-Infrastruktur aushebelten.

Solche Angriffe zielen nicht nur auf Unternehmen oder ganze Länder, sondern können auch Privatpersonen treffen. Wir zeigen dir, wie du dich davor schützt.

Was heißt Malware und welche Formen gibt es?

Malware ist der Überbegriff für Schadprogramme, die Hacker*innen nutzen, um zum Beispiel an Daten, Geld oder politischen Einfluss zu kommen. Diese Softwares beschädigen Computersysteme oder verschaffen Täter*innen Zugang zu ihnen. Täglich werden 250.000 neue Varianten von Malware freigesetzt – so ein Bericht des BSI 2023.

Die Software-Varianten funktionieren immer nach einem ähnlichen Prinzip: Das Schadprogramm wird über den Klick auf einen Link, auf eine Website oder in einen Nachrichtenanhang auf deinen Computer geladen und installiert sich dort. Je nach Malware-Typ hat dies unterschiedliche Folgen:

Ransomware

Der Begriff „Ransomware” stammt vom englischen Wort ransom ab, was Lösegeld bedeutet. Täter*innen zielen bei dieser Malware-Strategie darauf ab, Geld zu erpressen. Sie sperren Zugänge zu Konten oder Accounts und haben so ein wirksames Mittel, um von den Betroffenen Lösegeld zu erzwingen.

Das kann dich auch als Privatperson treffen, häufiger jedoch sind Unternehmen Ziele von größeren Cyberattacken mit Ransomware.

Deutschland gehört zu den am häufigsten betroffenen Ländern weltweit. Trotzdem gibt es rechtlich noch viele Lücken. Da Ransomware häufig mit digitaler Erpressung einher geht, kann diese in gewissen Fällen ein Strafbestand sein.

Spyware

Eine andere Form der Malware zielt darauf ab, Betroffene auszuspionieren, ihre Daten zu sammeln und in vielen Fällen an Dritte weitergegeben. Durch diese Schadsoftware können Täter*innen zum Beispiel auf deine Passwörter zugreifen, deine personenbezogenen Daten speichern oder Fotos einsehen.

Phishing und Doxxing sind Folgen der Angriffe und können zu Erpressung, Nötigung oder Bedrohung führen. Diese Phänomene sind strafrechtlich relevant.

Spyware wird auch bei Cyberstalking angewendet. Ortungsdienste, intime Fotos oder deine Kontakte können mit dem Schadprogramm überwacht und entwendet werden. Gerade sogenannte Spionage-Apps ermöglichen es Täter*innen, Betroffene zu verängstigen und alles über sie zu erfahren. Ein anderer Begriff für solche Programme Stalkerware. Cyberstalking ist strafbar.

Laptop mit offener Bildersuche und ein Smartphone, was auf dem Laptop liegt.
Hacker*innen gelangen durch Malware an Geld, sensible Daten oder intime Fotos. Quelle: Scopio/ Talent Zukutu

Trojanisches Pferd

Beim „Trojanischen Pferd” oder bei „Trojanern” handelt es sich um Computerprogramme, die vorgeben, eine nützliche Funktion zu haben, aber im Hintergrund verdeckt eine ganz andere Handlung durchführen. Getarnt können diese Softwares deine Daten kopieren, dein digitales Verhalten überwachen oder weitere Schadprogramme installieren.

Diese Malware-Form verdankt ihren Namen der griechischen Sage über das trojanische Pferd. Doch anders als zu Trojas Zeiten sind diese Angriffe durch unser Strafgesetzbuch anfechtbar. Zum Beispiel kann hier der § 202a, das Ausspähen von Daten, greifen.

Viren

Ein Computervirus funktioniert ähnlich wie Krankheitserreger bei Menschen. Einmal befallen, verbreiten sich die Viren selbstständig im ganzen System. Bei dieser Malware erstellen die Viren Kopien von sich selbst und können so ganze Systeme ausspionieren oder lahmlegen. Bei Viren können, je nach Schaden, unterschiedliche Gesetze, zum Beispiel § 202a StGB gegen das Ausspähen von Daten, greifen.

Würmer

Sogenannte Würmer funktionieren ähnlich wie Computerviren. Sie vermehren sich selbstständig auf dem betroffenen Computer. Das Besondere an ihnen ist, dass sie den Zugriff auf den Computer durch eine dritte Person ermöglichen. Dadurch können Hacker*innen zum einen auf die Daten zugreifen und zum anderen die Würmer an andere Kontakte weiterleiten.

Warum sind Schadprogramme gefährlich?

Alle Arten der Malware gefährden die Datensicherheit von Menschen. Das kann sich im Privaten auswirken, zum Beispiel auf Bankkonten oder als Identitätsdiebstahl. Die Gefahr für Einzelpersonen besteht auch bei Hacking-Angriffen auf Unternehmen oder Behörden, da diese unter anderem sensible Daten speichern und wichtige Zugänge verlieren.

Ausfälle von Kommunikationsnetzwerken, Zugriffe auf gespeicherte Daten und die Lahmlegung der IT-Infrastruktur bedrohen uns als ganze Gesellschaft. Spionage und Sabotage durch Cyberangriffe werden mittlerweile gezielt gegen politische und wirtschaftliche Akteur*innen eingesetzt, wie das BMI festhält. Aus diesem Grund gibt es heute staatliche Maßnahmen, die die öffentliche Sicherheit schützen, wie zum Beispiel das nationale Cyber-Abwehrzentrum.

Wie erkennst du Malware?

Nicht nur Staat und Unternehmen können gegen Malware-Angriffe tätig werden. Du hast ebenfalls Möglichkeiten, dich davor zu schützen. Dafür ist es wichtig, dass du solche Angriffe erkennst. Folgende Warnzeichen zeigen dir, dass dein Computer oder Smartphone infiziert sein könnte:

  • Dein Antivirenprogramm funktioniert nicht mehr.
  • Dein digitales Endgerät lässt sich nicht mehr starten, fährt unerwartet herunter oder das System stürzt ab.
  • Dein PC, Handy oder das Internet auf deinem Gerät sind auffällig langsamer als sonst.
  • Funktionen lassen sich nicht mehr durchführen.
  • Du findest unbekannte Programme auf deinem Gerät.
  • Vorher funktionierende Programme stürzen plötzlich ab oder funktionieren nicht mehr.
  • Dein Handy wird sehr heiß, der Datenverbrauch steigt an und der Akku wird schneller leer.
  • Deine Maus bewegt sich, ohne dass du sie steuerst.
  • Von deinem E-Mail-Account werden ohne dein Zutun Mails verschickt.
Eine Frau hat ihren Laptop auf dem Schoß und setzt mir einer Katze auf dem Sofa.
Du kannst Malware an bestimmten Merkmalen erkennen und so gegen sie vorgehen. Foto: Pexels / Sam Lion

Malware auf deinem Gerät: Was tun?

Wenn dein Computer oder Smartphone mit einem Schadprogramm infiziert ist, trenne sie vom Internet, fahre sie herunter und ändere schnellstmöglich, von einem anderen Gerät aus, deine wichtigsten Passwörter.  

Es kommt immer auf den speziellen Fall an, wie leicht oder schwer du die Malware entfernen kannst. Recherchiere zunächst die Symptome, die dir aufgefallen sind. In manchen Fällen findest du bei Antivirusprogrammen Hilfestellungen zur Entfernung der Software. Eine häufige Lösung ist es, Geräte einmal komplett zurückzusetzen oder eine Systemwiederherstellung durchzuführen.  

So schützt du dich vor Spyware

Triff präventive Vorkehrungen, damit du erst gar nicht von Viren, Ransomware oder anderen Schadprogramm angegriffen wirst:

  • Bleibe up to date: Halte deine Betriebssysteme auf dem aktuellen Stand und führe Programm-Updates durch.
  • Sichere Passwörter: Achte darauf, dass deine Passwörter schwer zu knacken sind und aktualisiere sie immer mal wieder. Verwende dafür am besten Passwortmanager-Programme.
  • Doppelt hält besser: Mittlerweile bieten dir die meisten Programme eine Zwei-Faktor- Authentifizierung. Dieser zweite Schritt schützt deine Accounts zusätzlich zu guten Passwörtern.
  • Nicht wahllos klicken: Du solltest nie wahllos auf Links oder Anhänge klicken, wenn du die Absendeadresse nicht kennst oder sie dir komisch vorkommt – egal ob auf Websites, in E-Mails oder in deinen Privatnachrichten bei sozialen Plattformen.
  • Seriöse Quellen: Lade Programme immer von seriösen Anbietern oder App Stores herunter.
  • Datensicherheit: Gib deine sensiblen Daten am besten nie online weiter, außer du bist auf einer seriösen Website, wie zum Beispiel für dein Online-Banking. Achte darauf, dass du deine Daten immer mal wieder auf einem externen Datenträger sicherst.

Wenn du von Malware wie Stalking-Apps, Ransomware oder Würmern betroffen bist oder den Verdacht hast, dass dich jemand angreift, wende dich jederzeit an unsere Beratung.

Titelbild: Scopio / Gül ekrulila

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