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7 Sicherheitstipps für alle, die im Internet aktiv werden wollen 

Du bist Journalist*in und machst deine investigativen Recherchen zu rechten Netzwerken öffentlich? Als Kommunalpolitiker*in möchtest du deine Standpunkte auch online vertreten? Du planst, dir als Influencer*in und Aktivist*in eine Community aufzubauen oder deine Freelance-Leistungen möglichst vielen anzubieten?

Das Internet bietet dir die Chance, deinen Inhalten große Reichweite zu verschaffen. Empowerment, inspirierende Gespräche und unerwartete Einblicke erhoffen sich viele, die sich eine Online-Präsenz aufbauen möchten. Aber zur Wahrheit gehört auch: Es kann Hass hageln. Häufig ungehindert.

Digitale Gewalt nimmt dramatische Ausmaße an

Eine Studie des Statistischen Bundesamtes belegt: Mehr als jede*r vierte User*in hat Erfahrung mit Hassrede. Das Wichtigste vorab: Betroffene, die Angriffe im Netz erleiden, tragen keine Schuld daran. Für digitale Gewalt gibt es keine Rechtfertigung. Die Verantwortung liegt bei den Täter*innen – und bei den Plattformen. Denn viel zu oft lassen die Social-Media-Giganten Hass und Hetze einfach zu. Sie weigern sich, rechtswidrige Inhalte zu löschen. Sie schaffen ein Umfeld, in dem Täter*innen völlig hemmungslos diffamieren, beleidigen und bedrohen können. Und sie lassen Betroffene im Stich.

Wir fordern: Alle im Netz sollten sich sicher fühlen, am öffentlichen Diskurs teilzunehmen – auch du. Prävention löst zwar die grundlegenden Probleme nicht. Aber sie sorgt dafür, dass deine Online-Präsenz besonders sicher ist und du für den möglichen Krisenfall gewappnet bist. Am besten, du triffst die wichtigsten Vorkehrungen schon, bevor du beginnst, deinen Content zu posten oder bevor du deine Homepage online nimmst. Sieben Tipps aus der HateAid-Redaktion für deine digitale Sicherheit.

Drei Personen blicken in Laptops und Tablets und unterhalten sich. Sicherheitstipps im Internet helfen alle, die sich online bewegen.
Mit einigen Tipps lässt sich die eigene digitale Sicherheit erhöhen. Foto: HateAid

1. Kümmere dich um die Sicherheit deiner Passwörter

123456789 war das meistgenutzte Passwort im Jahr 2023. Immerhin: Drei Ziffern mehr als im Vorjahr. Es birgt trotzdem hohe Risiken. Wie wäre es mit einem Passwort-Manager, der all deine Zugangsdaten verschlüsselt absichert und dafür sorgt, dass du den Überblick behältst? Und natürlich sind die darin enthaltenen Passwörter dann etwas komplexer! Eine Anleitung für Passwörter, die schwer zu knacken sind, haben wir dir zusammengestellt.  
 
Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung macht deine Zugänge besonders sicher, denn: Du meldest dich auf deinen Social Media Accounts dann nicht nur mit einem Passwort an, sondern musst die Anmeldung auch separat freigeben, z. B. über einen Code, den du per SMS bekommst. 
 
Übrigens: Falls du eine Cloud benutzt, lohnt es sich, auch diese zu sichern. Hast du die Cloud in der Vergangenheit schon mit anderen Personen geteilt? Gegebenenfalls empfiehlt es sich, diesen den Zugang zu entziehen.

2. Google yourself 

Schonmal deine eigene Internet-Historie recherchiert? Gib dazu einfach deinen eigenen Namen in eine Suchmaschine ein und schau, ob sensible Daten über dich zu finden sind. Selbst auf der neunten oder zehnten Seite, denn dort suchen Hater*innen im Zweifel auch. Alte Partyfotos können zwar nostalgische Erinnerungen hervorrufen, aber mitunter auch Aufschluss über den Wohnort deiner Familie geben. Tipp: Gib deinen Namen auch in Kombination mit z. B. (ehemaligem) Wohnort, Schule, Unternehmen, Sportverein etc. ein. 

3. Gehe achtsam mit deinen Daten um

Insbesondere, wenn du dir jetzt eine Online-Präsenz aufbauen möchtest, empfiehlt es sich, besonders vorsichtig mit deinen Daten umzugehen. Auf Fotos und Videos, die du online stellst, lässt sich oft ganz einfach der Hintergrund lokalisieren, beispielsweise durch markante Gebäude oder Straßenschilder. Solltest du regelmäßig über ein Hobby posten, achte darauf, dass dein Standort nicht allzu leicht herauszufinden ist, etwa durch die Nennung eines konkreten Sportvereins. 
 
Und: Nimm einen Datenschutz-Check vor. Wer kann welche Informationen über dich abrufen? Um das herauszufinden, lohnt sich ein genauer Blick auf deine Privatsphäreeinstellungen. Wir haben die Möglichkeiten auf den verschiedenen Plattformen genauer unter die Lupe genommen. 
 
Alle persönliche Vorsicht genügt jedoch nicht, wenn dein Umfeld sensible Daten über dich teilt. Deshalb: Such das Gespräch mit Familie, Freund*innen und Bekannten und bitte sie, dich nicht ungefragt auf Inhalten zu markieren oder im Netz persönliche Informationen über dich zu teilen.

4. Nutze unterschiedliche E-Mail-Adressen für deine Accounts

Lege dir beispielsweise eine neue E-Mail-Adresse für deinen Instagram-Account an, die nicht identisch ist mit den Zugangsdaten zu deinem Bankkonto. Solltest du gehackt werden, sind dann nicht gleich alle Accounts betroffen. Schaue außerdem, mit welchen Geräten du bei deinen Accounts angemeldet bist. Sollte dir eines davon komisch vorkommen – direkt löschen! 

5. Mache dir Gedanken über dein Impressum

Wir von HateAid fordern, dass Menschen, die eine Homepage oder ein Blog betreiben, nicht länger ihre Privatadresse im Impressum offenlegen müssen. Solange dies jedoch noch so ist, solltest du diese Gefahr mitdenken, wenn du eine Seite aufsetzt. Informiere dich am besten vorab über Alternativen bezüglich deiner ladungsfähigen Adresse

6. Lasse deine Adresse sperren 

In Deutschland kann quasi jede*r einfach so auf deine Adresse zugreifen. Hinter Sätzen wie „Wir wissen, wo du wohnst!“ kann mehr stecken als eine leere Drohung. Als Präventivmaßnahme empfehlen wir deshalb eine Auskunftssperre. Die beantragst du formlos bei der für dich zuständigen Meldebehörde.  

7. Habe zur Not einen Krisenplan zur Hand

Bei einem Hatestorm prasseln innerhalb kürzester Zeit unzählige Hasskommentare auf dich ein. Das kann extrem belastend sein. Umso besser, wenn du dir schon vorab einen Notfallplan überlegt hast, in dem du festhältst, wer dich in solch einer Ausnahmesituation unterstützen kann. Außerdem solltest du dich für den Krisenfall schon mit dem notwendigen Wissen wappnen: Wie meldet man Hass und Hetze auf den verschiedenen Plattformen? Alles, was potenziell rechtswidrig ist, solltest du dokumentieren. Wie du rechtssichere Screenshots aufnimmst, erklären wir hier. In einen Krisenplan kannst du darüber hinaus eine ganze Reihe an (zielgruppenspezifischen) Beratungsstellen aufnehmen, die dir im Notfall zur Seite stehen.  

Du bist nicht allein! 

Mit diesen Tipps im Gepäck bist du schon ein ganzes Stück sicherer. Aber: Plattformen müssen endlich ihrer Verantwortung nachkommen, User*innen zu schützen. Wir haben deshalb eine Petition gestartet. Mit #StopHateMakeLaws setzen wir uns mit tausenden Unterzeichnenden dafür ein, dass Betroffene auch auf gesetzlicher Ebene besser vor digitaler Gewalt geschützt sind. Denn wir nehmen es nicht hin, dass Hater*innen im Netz den Ton angeben.  
 
Solltest du zur Zielscheibe von Hass und Hetze im Netz werden, kannst du dich an uns wenden. Von einer emotional stabilisierenden Erstversorgung bis hin zur Nachsorge – unsere Berater*innen sind für dich da. Übrigens nicht erst dann, wenn es brennt. Wir unterstützen dich gerne schon jetzt dabei, deine neue Online-Präsenz besonders sicher zu gestalten und beantworten gerne Fragen. Du bist nicht allein! 

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