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Eine Grafik, immer wieder wiederholt mit einer nackten Frau.

Der Missbrauch von Nacktbildern ist ein Verbrechen – und niemand unternimmt etwas dagegen

HateAid und Anna Nackt fordern Politiker*innen der EU auf, den Missbrauch von Nacktbildern sofort zu stoppen! Es ist fünf Jahre her, dass sich die Italienerin Tiziana Cantone das Leben nahm. Sie fühlte sich von der Justiz, der Polizei und dem Gesetz im Stich gelassen, nachdem ihre Nacktbilder ohne Einwilligung online verbreitet wurden. Sie sah keinen anderen Ausweg aus ihrem Albtraum. Fünf Jahre und Hunderttausende von Betroffenen später richten sich alle Augen auf die EU, wo gerade mit dem Digital Services Act (DSA) neue gesetzliche Regeln für das Internet verhandelt werden.

HateAid und Anna Nackt fordern zusätzliche Regulierungen für Porno-Plattformen, damit der Alptraum für Betroffene endlich ein Ende nimmt. Ein Albtraum, aus dem Tiziana Cantone nicht mehr erwachen konnte.

Wir fordern: Stoppt den Missbrauch von geklauten Nacktbildern!

Mehrere EU-Mitgliedstaaten haben den Missbrauch von Nacktbildern bereits unter Strafe gestellt.  Zum Beispiel in Irland und Belgien drohen Täter*innen hohe Geld- und Gefängnisstrafen. Wissenschaftler*innen kritisieren jedoch, dass Verschärfungen im Strafrecht allein nicht ausreichend sind. Deswegen wenden sich Betroffene jetzt an Porno-Plattformen, die aus dem Missbrauch von Nacktbildern Profit schlagen. Im Jahr 2020 meldete xHamster, eine der weltweit größten Porno-Plattformen mit mehr Nutzer*innen als LinkedIn und TikTok, eine stark wachsende Nutzung der Plattform. In einigen Fällen stieg die Nachfrage sogar um mehr als 100 % – und zwar genau in den Kategorien „Exposed“, „Hidden Cam“ und „Public“, in denen heimlich aufgenommene oder geklaute Nacktbilder geteilt werden.

Betroffene werden allein gelassen

Warum ist dies überhaupt möglich? Erstens, weil die derzeitige Politik dies zulässt. Zweitens, weil der Polizei die Mittel fehlen, um die Täter*innen zu ermitteln. Und drittens, weil Betroffene nicht die Unterstützung erhalten, die sie so dringend benötigen.

Die meisten Online-Plattformen haben bereits Instrumente, um illegale Inhalte zu melden. Eingegangene Meldungen werden in der Regel durch automatisierte Mechanismen überprüft. Jedoch ist das Verfahren zum Entfernen der Aufnahmen oft langsam und kompliziert. Wenn eine Plattform nicht reagiert oder ihr Algorithmus den Missbrauch nicht erkennt, passiert nichts. Die Auswirkungen auf die Betroffenen sind immens: Psychische Probleme, Schlaflosigkeit, Angst, Rückzug aus der Öffentlichkeit und in manchen Fällen resultiert aus dieser schrecklichen Erfahrung sogar der Verlust der Arbeitsstelle. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Jetzt handeln und dem Missbrauch von geklauten Nacktbildern ein Ende setzen!

Es ist an der Zeit, den Missbrauch von Nacktbildern auf Porno-Plattformen zu stoppen. Wir fordern die Entscheidungsträger*innen auf, zusätzliche Regulierungen für Porno-Plattformen in das neue EU-Gesetz für Online-Plattformen, den DSA, aufzunehmen.

Politiker*innen der EU müssen sich jetzt unbedingt auf ein Mindestmaß an verbindlichen Regelungen einigen. Dazu gehört die zweifache Benutzerverifizierung, geschulte menschliche Content-Moderation und zeitlich begrenzte Löschung von nicht einvernehmlich geteilten Aufnahmen.

Die EU muss sich mehr für Betroffene von digitaler Gewalt einsetzen

Darüber hinaus braucht es weitere Maßnahmen zum Schutz vor digitaler Gewalt, die mit dem DSA jetzt umgesetzt werden müssen.

  • Einführung von Schnellverfahren, um sicherzustellen, dass Gerichtsentscheidungen zügig getroffen und die Kosten für Betroffene niedrig gehalten werden.
  • Verpflichtung für Online-Plattformen, illegale Inhalte zu löschen. Nur so können die Plattformen letztendlich auch in die rechtliche Verantwortung genommen werden.
  • Online-Plattformen müssen verpflichtet werden, Kontaktstellen zu benennen, die für die Nutzer*innen in jedem EU-Mitgliedstaat in einer der Amtssprachen ansprechbar sind. Es darf nicht mehr sein, dass Betroffene und Organisationen wie HateAid 2400 EUR allein an Übersetzungskosten leisten müssen.

Es ist an der Zeit, dass die EU dem Missbrauch von Nacktbildern ein Ende setzt.