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Ein Vorhang, davor der Text: Was steht in den Facebook Files?

Tl;dr: Das steht in den Facebook Files

Ende September veröffentlichte das Wall Street Journal mehrere Artikel, die interne Dokumente, Chatprotokolle und Präsentationen auswerteten: die Facebook Files. Die Enthüllungen sind erschreckend, aber nicht überraschend. Hier fassen wir euch die wichtigsten Punkte kurz zusammen. 

Facebooks Regeln gelten nicht für alle!  

Eine „XCheck“ genannte Liste enthält 5,8 Mio. Accounts von Politiker*innen über Influencer*innen bis hin zu berühmten Hunden, die von dem für alle anderen User*innen geltenden Meldeverfahren ausgenommen sind. Beiträge dieser Accounts, die beleidigend sind oder Falschinformationen verbreiten, werden nicht automatisch gelöscht, sondern gesondert betrachtet und bleiben oft online. Manche Accounts sind sogar „whitelisted“: Für sie gelten gar keine Regeln! 

Verschwiegene Studien 

Dass Social Media nicht gut für die mentale Gesundheit ist, vermuten viele – Facebook weiß es sicher. Eine eigens in Auftrag gegebene Studie fand heraus, dass insbesondere Instagram sich negativ auf Jugendliche auswirkt. Diese Ergebnisse wurden aber geheim gehalten. Gegenüber der Öffentlichkeit wird das Problem heruntergespielt und auf andere Studien verwiesen, die harmlosere Ergebnisse lieferten. 

Außerdem wurden Funktionen wie das Verstecken der Like-Zahlen eingeführt, um das Image von Instagram zu verbessern, obwohl bekannt war, dass diese keinen Effekt auf das Wohlbefinden der User*innen haben. 

Profite über Menschenleben 

Facebook war darüber informiert, dass die Plattform zur Rekrutierung von Auftragsmörder*innen und zur Versklavung von Menschen genutzt wurde. Dagegen aktiv wurde der Konzern jedoch erst, nachdem Apple nach Bekanntwerden dieser Umstände damit drohte, die App aus dem Appstore zu löschen. Erst als Facebooks Profite bedroht war, gingen sie gegen die Täter*innen vor. 

„Die Facebook Files bestätigen, was wir schon lange vermuten: Facebooks Algorithmen fördern die Verbreitung von digitaler Gewalt und der Konzern stellt Profite über die Sicherheit der Nutzer*innen.“

Josephine Ballon, Geschäftsführerin bei HateAid 

Auch schlechte Posts sind gute Posts 

Was gut für die Öffentlichkeit ist, ist nicht unbedingt gut ist für die Einnahmen von Facebook! Hass und polarisierende Inhalte werden verstärkt, um eine höhere Nutzer*innenaktivität und Werbeeinnahmen zu erzielen, sagt die ehemalige Facebook-Mitarbeiterin und Whistleblowerin Frances Haugen. 

Durch Facebook werden kaum Maßnahmen ergriffen, um Schaden einzudämmen, da Einnahmen über das Wohlbefinden und die Sicherheit gestellt würden. Laut Haugen wird nur gegen 3 – 5 % des Hasses und nur einen Bruchteil der digitalen Gewalt und Hetze auf Facebook angegangen.  

Die Politik muss jetzt handeln!  

Wir sind schon lange der Meinung: #FacebookDoYourJob! Deswegen versuchen wir in einem Grundsatzprozess neue Maßstäbe für den Umgang mit Hass und Hetze auf der Plattform zu setzen. 

In der EU wird derzeit der Digital Services Act verhandelt, der den Umgang mit den Social-Media-Plattformen auf europäischer Ebene regeln soll. Hass aus Profitgründen stoppen, sollte die Priorität der EU-Gesetzgebenden für den DSA sein. 

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