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Person schaut auf ihr Handy.

Cybermobbing: Angriffe rund um die Uhr

Am Arbeitsplatz, in der Schule oder im Sportverein – überall kannst du Beleidigungen, Bedrohungen, Hänseleien oder Häme erfahren. Doch immer häufiger verlagern sich solche Anfeindungen in privatere Bereiche: Cybermobbing verfolgt Betroffene über ihr Smartphone oder Laptop rund um die Uhr.  

Cybermobbing – Was ist das?

Zu Cybermobbing oder auch Cyberbullying zählen unterschiedliche Handlungen, die Betroffene über einen längeren Zeitraum niedermachen, verletzten und ausgrenzen sollen. Beleidigungen, Bedrohungen, Schikane, Belästigung, Bloßstellen oder das Veröffentlichen von Bild- und Videomaterial gehören zu diesen Handlungen. Wenn Täter*innen in digitalen Medien Betroffene über einen längeren Zeitraum angreifen, bspw. in Messenger Chats, auf Social-Media- oder Gaming-Plattformen, dann ist das Cybermobbing.  

In Deutschland haben bereits 59 % aller Kinder und Jugendlichen Cybermobbing mitbekommen. Ganze 16,7 %, mehr als jede*r Fünfte, waren selbst betroffen. Auch Cybermobbing am Arbeitsplatz ist keine Seltenheit mehr. 

Digitales Mobbing hat unterschiedliche Formen. Unter anderem gibt es: 

  • Cyberstalking: Längerfristige Belästigung oder Verfolgung 
  • Flaming: Beschimpfungen oder Provokationen 
  • Exclusion: Soziale Ausgrenzung 
  • Happy Slapping oder Sextortion: Das Veröffentlichen von entwürdigenden oder sexuellen Bildern und Videos 
  • Bedrohung
  • Impersonation: Identitätsdiebstahl 
Hand bedient Maus am Computer und daneben liegt ein Schreibblock.
Studien zeigen, dass schon die ganz Jungen von Cybermobbing betroffen sind. Foto: Scopio / Francisco Javier Martinez Navio

Hassnachrichten, gar nicht so schlimm … oder doch? 

Cybermobbing kann, genauso wie analoges Mobbing, schwere psychische Folgen für Betroffene haben. In Extremfällen führen Mobbingattacken bis zum Suizid. Mobbing im Netz geht häufig mit analogem Bullying einher. Doch die Angriffe im Netz weisen bestimmte Merkmale auf, die es Betroffenen besonders erschweren, mit der Situation umzugehen und sich zu wehren: 

  • Die Angriffe können rund um die Uhr stattfinden. 
  • Die Inhalte verbreiten sich sehr schnell und an ein riesiges Publikum
  • Täter*innen können anonym handeln und erfahren häufig keine Konsequenzen
  • Durch die Distanz nehmen Täter*innen und Mitlesende die Reaktionen und das Leid der Betroffenen nicht wahr. Sie empfinden dadurch häufig kein Mitleid und mobben gnadenlos weiter. 
  • Außerdem ist es schwierig, Dinge aus dem Internet endgültig zu entfernen: Die Verbreitung von Bildern, Videos oder Hass-Postings ist dadurch unkontrollierbar

Ist Cybermobbing eine Straftat? 

Grundsätzlich ist Mobbing, sowohl analog als auch digital, nicht verboten. Es sind die spezifischen Taten, die strafbar sein können. Beleidigung, Erpressung und Nötigung, Verleumdung, üble Nachrede, Bedrohung oder das unbefugte Veröffentlichen von Bildern und Videos sind Phänomene des Cybermobbings und können angezeigt werden. Ein Gericht entscheidet dann im Einzelfall darüber, ob die spezifische Tat als Straftat gewertet wird. 

Person schaut auf den Laptop.
Sich gegen Cybermobbing zu wehren, ist für viele Betroffene schwer. Foto: Scopio / Rushay Booysen

Täter*innen und Betroffene 

Mobber*innen haben verschiedene Motive für ihre Taten. So können Neid, Hass oder Formen von Diskriminierung, wie Rassismus, die Angriffe auslösen. Manche Täter*innen haben selbst Mobbing oder Formen von Gewalt erfahren und übertragen dies dann auf andere. Auch Streit und Konflikte können Mobbing-Attacken herbeiführen. Gerade im Netz fühlen sich Täter*innen mächtig und groß, da sie im digitalen Raum kaum mit Konsequenzen rechnen müssen.  Manchen Täter*innen handeln aber auch aus purer Langeweile

Die Motive sind vielseitig, weswegen Cybermobbing alle treffen kann. Oft suchen sich Täter*innen Personen, die sich schlecht gegen Angriffe währen können. Aber auch das trifft nicht immer zu. Potenziell kann also jede Person Mobbing-Attacken im Netz erfahren.  

Gegenseitige Unterstützung und Hilfe ist deswegen sehr wichtig. Doch leider gibt es immer Bystander*innen oder Mitlesende, die die Attacken sogar noch verstärken, wenn auch unfreiwillig. Denn das Ziel vieler Täter*innen ist es, mit den Online-Angriffen ein möglichst großes Publikum zu erreichen. Nicht nur das aktive Angreifen, sondern auch das Mitlesen oder „Bystanding” unterstützen Cyber-Attacken und können Folgen für Betroffene verschlimmern. 

Zwei Personen sitzen vor einem Laptop. Die eine zeigt der anderenetwas auf dem Bildschirm.
Für viele Betroffene ist die Unterstützung durch andere sehr wichtig. Foto: Scopio / Nour Chamoun

Wenn du Cybermobbing mitbekommst, zeige der betroffenen Person, dass du für sie da bist. Manchmal hilft es schon, wenn du eine Privatnachricht schickst, in der du deine Hilfe anbietest und zeigst, dass du auf der Seite der betroffenen Person stehst. Mit Counterspeech kannst du Täter*innen zeigen, dass es für sie keinen Platz im Netz gibt. Achte bei deiner Unterstützung auf die Bedürfnisse der Betroffenen und darauf, dass du nicht selbst Hass verbreitest. 

Gegen Cybermobbing wehren! 

Ob strafrechtlich relevant oder nicht, Cybermobbing verletzt, erniedrigt und grenzt aus. Deswegen gilt in jedem Fall, dass du dich wehren solltest.  

Wenn du von Mobbing betroffen bist, solltest du von den Taten rechtssichere Screenshots aufnehmen, damit du im Ernstfall Beweise hast. Außerdem solltest du Täter*innen auf der jeweiligen Plattform melden und / oder blockieren. Sprich mit Bezugspersonen oder professionellen Stellen, wie unserer Beratung, der Juuuport-Beratung oder mit der Beratung der Cybermobbing-Hilfe e.V. In der Leichte Hilfe Cybermobbing App machen dir Expert*innen Mut und erklären in einfacher Sprache, wie du dich wehren kannst. Versuche, die Beleidigungen nicht zu nah an dich ranzulassen und merke dir, dass nichts an dir falsch ist

Titelbild: Scopio / You Hong Lim

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