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Täglich erleben Menschen digitale Gewalt. Es gibt verschiedenste Formen und Phänomene, wie Hass im Netz verbreitet wird. Doch es gibt auch viele Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren. Was digitale Gewalt ist, welche Formen auftreten, wie du dich wehrst und was du sonst noch alles zum Thema wissen musst, findest du auf dieser Seite.

Definition und Gefahren

Was ist digitale Gewalt?

Der Begriff digitale Gewalt meint verschiedene Formen von Belästigung, Herabwürdigung, Diskriminierung oder sozialer Isolation im Internet oder mit Hilfe elektronischer Kommunikationsmittel. Die Orte digitaler Gewalt sind vielseitig: Soziale Netzwerke, Messenger Apps, Chat-Räume, Gaming-Plattformen oder das E-Mail-Postfach sind nur einige davon.

Analoge und digitale Gewalt

Digitale Gewalt hängt häufig mit analoger zusammen. Manchmal überträgt sich analoge Gewalt in den digitalen Raum. Beispielsweise, wenn antisemitische Einstellungen gegenüber Juden*Jüdinnen nicht nur am sprichwörtlichen Stammtisch verbreitet werden, sondern auch auf Social-Media-Plattformen ein Millionenpublikum erreichen.

In anderen Fällen wird aus digitaler Gewalt eine analoge Gefahr: Drohungen, die zunächst im E-Mail-Postfach laden, können schnell zu Belästigungen und tätlichen Angriffen vor der eigenen Haustür führen. Ob im Netz oder auf der Straße, gewalttätige Angriffe lösen bei vielen Betroffenen Angst, Scham oder Wut aus. Anders als analoge Gewalt spielt sich digitale Gewalt oft rund um die Uhr vor einem riesigen Publikum ab. Täter*innen können dabei anonym agieren und Angriffe gezielt planen.

Hass im Netz geht uns alle an

Digitale Gewalt ist eine Bedrohung für uns als Ganze Gesellschaft. Denn der Hass im Netz verstärkt gesellschaftliche Diskriminierung und Unterdrückung, indem manche Menschen und Meinungen strategisch von den Plattformen verdrängt werden. Zurzeit berät die Bunderegierung über ein neues Gesetz gegen digitale Gewalt, welches die Menschenrechte im digitalen Raum stärken soll.

Das ist wichtig, denn das Internet ist auch eine Chance, Teilhabe und Demokratie zu stärken: Menschen können sich leichter vernetzen. Der Zugang zu Wissen und Netzwerken ist niedrigschwellig, wodurch Teilhabe und globaler Aktivismus gestärkt werden. Für ein gerechtes und guten gesellschaftliches Miteinander muss das Netz sicher für alle und frei von Gewalt sein.

Formen und Phänomene digitaler Gewalt

Wie unterschiedlich digitale Gewalt aussieht

Ob Drohungen per Mail, unbefugte Veröffentlichungen von persönlichen Daten oder die Verbreitung von Fake News: Digitale Gewalt kann ganz unterschiedlich aussehen. Welche Formen und Phänomen es gibt, führen wir hier auf.

Bildbasierte Gewalt

Schütze dich vor bildbasierter Gewalt!

Immer mehr Menschen, vor allem Frauen, erleben bildbasierte Gewalt: Nacktbilder werden unerlaubt veröffentlicht, so genannte Rachepornos mit ihrem Gesicht tauchen im Netz auf oder sie erhalten ungefragt Dickpics. Erfahre was bildbasierte Gewalt ist und welche Auswirkungen und Folgen sie für Betroffene hat.

Eine Collage mit den verpixelten Bildern dreier nackter Frauen.
Person schaut auf ihr Handy.
Cybermobbing

Mobbing im Internet

Schikanieren, beleidigen, bloßstellen, herabwürdigen: Mobbing findet längst nicht mehr nur an analogen Orten, wie dem Büro oder der Schule, statt. Digitales Mobbing ist weitverbreitet. Wo findet Cybermobbing statt? Wer ist davon betroffen und wer macht so etwas? Wie kannst du dich wehren?

Deepfakes

Deepfakes und ihre Gefahren

Gefälschte Video- oder Audio-Dateien kursieren immer häufiger im digitalen Raum. Das kann witzig sein, bis plötzlich Politiker*innen gefälschte Worte in den Mund gelegt werden oder politische Telefongespräche durch Stimmimitate gefälscht werden. Erfahre wie die neue Technologie der Deepfakes unsere Demokratie gefährdet.

Foto einer Person mit einem Gesichtserkennungssoftware auf dem Gesicht.
Eine Frau arbeitet an einem Laptop, sie ist von hinten fotografiert.
Straftat Doxxing

Schütze deine Privatsphäre im Netz!

Wenn deine privaten Daten ungefragt gesammelt und veröffentlicht werden, dann ist das Datenmissbrauch und nennt sich Doxxing. Erfahre was hinter dem Begriff steckt, und schütze dich vor Doxxing.

Desinformation

Desinformation entlarven!

Auf Social-Media-Plattformen wird mehr und mehr Desinformation und Propaganda verbreitet. Gerade in Krisenzeiten werden die Plattformen gezielt mit „Fake News” gefüttert. Welche Gefahren gehen von Desinformationen aus? Wo lauern sie und wie erkennst du Falschmeldungen?

Person sitzt am Laptop mit Kaffee in der Hand.
Schatten auf der Straße mit Handy in der Hand.
Face Swap Apps

Face Swap Apps – Wenn der Spaß aufhört

Dein Bild taucht plötzlich in einem Porno auf? Nicht unrealistisch. Gesichter von Fotos können mit Face Swap Apps kostenfrei und sehr einfach in fremdes Videomaterial kopiert werden. Die Fälschungen sehen zum Teil täuschend echt aus. Wie funktionieren Face Swap Apps? Warum sind sie gefährlich und wie bedrohen sie unsere Demokratie?

Hatespeech

Gegen Hassrede einstehen!

Gruppenbezogene menschenfeindliche verbale oder schriftliche Äußerungen im digitalen Raum werden unter dem Begriff Hatespeech gefasst. Wie gefährlich ist Hatespeech? Kannst du juristisch dagegen vorgehen? Wie wehrst du dich dagegen?

Eine Grafik mit Symbolen und dem Text "Was ist eigentlich... Hatespeech"
Auf dem Foto ist ein Computer zu sehen. Ein Person sitzt davor und nimmt eine Bankkarte aus dem Portemonnaie.
Phishing

Erkenne Phishing-Attacken!

Hast du auch schonmal eine E-Mail mit einer dringenden Bitte erhalten, auf einen kryptischen Link zu klicken und dort deine Daten einzugeben? Der Datenklau durch digitale Kommunikationsmittel nennt sich Phishing und ist eine der verbreitetsten Methoden von Cyberkriminalität. Erfahre was Phishing ist, wie die Angriffe aussehen und schütze dich so vor Datenklau.

Romance Scam

Betrug auf Dating-Apps

Online-Dating ist mittlerweile gang und gäbe. Doch leider sind auch Schwindler*innen mit Fake-Profilen keine Seltenheit mehr. Mit ihren Maschen schaffen sie es Betroffene zu betrügen, um sie letztlich zu bestehlen. Erkenne Täter*innen und schütze dich vor Betrug.

Eine Frau sieht in einen runden Spiegel, ihr Auge und ein Teil ihrer Haare sind sichtbar.
Eine Grafik, die zeigt, wie sich der Shitstorm gegen den Politiker Helge Lindh 2021 entwickelt hat.
Shitstorm

Achtung, es regnet Hass

Ein Kommentarhagel aus Kritik, Hass, Beleidigungen und Drohungen: Das meint der Begriff Shitstorm. Gerade Menschen in der Öffentlichkeit, wie Politiker*innen, sind immer häufiger davon betroffen. Was genau steckt hinter einem Shitstorm? Verfolgen die Täter*innen eine bestimmte Strategie? Wer initiiert die Hass-Attacken?

Forschung zu Hass im Netz

Digitale Gewalt: Zahlen, Studien und Fakten

Digitale Gewalt ist omnipräsent. Viele Phänomene im Netz sind trotzdem noch unerforscht. Deswegen arbeiten wir stetig daran, neues Wissen zu Hass im Netz, zum Verhalten der Social-Media-Plattformen oder gruppenspezifischen Erfahrungen zu sammeln. In unseren Publikationen erfährst du mehr.

Das haben andere herausgefunden:

Was tun bei digitaler Gewalt

Digitale Gewalt: So gehst du dagegen vor

Wenn du selbst von digitaler Gewalt betroffen bist oder andere unterstützen möchtest, die Hass im Netz erleben, findest du hier nützliche Tipps und Anlaufstellen.

Im Rahmen unserer Betroffenenberatung unterstützen wir dich bei allen Formen der digitalen Gewalt. Wenn du Angst hast und in Sorge bist, helfen dir unsere Berater*innen.

Über das Meldeformular und per E-Mail über beratung@hateaid.org kannst du dich immer melden. Wir kontaktieren dich, so schnell es geht.

Wir verweisen auch auf spezialisierte und zielgruppenspezifische Beratungsstellen.

Polizei:
Tel. 110, bundesweite Suche nach zuständigen Dienststellen.

Telefon-Seelsorge:
0800 – 111 0111
0800 – 1110 222
116 123
Hier findet ihr die Ortsliste der Regionalstellen.

Staatsanwaltschaft:
Bundesweite Suche nach zuständigen Staatsanwaltschaften.

Weisser Ring:
Telefon: 116 006, Online-Beratung und Hilfe vor Ort.

Was sagt das Gesetz?

Rechtlich vorgehen gegen Hass im Netz

Viele denken, dass das Internet ein rechtsfreier Raum sei. Das stimmt aber nicht. Auch im digitalen Raum gelten Gesetze. Das heißt auch, dass sich Menschen gegen digitale Gewalt wehren können und dürfen.  Unter anderem können Beleidigungen, Bedrohungen, Erpressung oder Volksverhetzung im Netz strafbar sein. Wir haben einen Überblick zu Straftaten im Netz zusammengestellt. Auch das ungefragte Versenden von Dickpics kann übrigens strafbar sein und angezeigt werden.

Um sich gegen Online-Straftaten zu wehren, gibt es verschiedene Wege. Du kannst strafrechtlich und zivilrechtlich vorgehen. In manchen Fällen unterstützt HateAid den rechtlichen Weg mit einer Prozesskostenfinanzierung.

Digitale Gewalt auf Social-Media-Plattformen

Meldemöglichkeiten und Regeln auf den Plattformen

OnlinePlattformen sind durch den Digital Services Act unter anderem dazu verpflichtet, rechtswidrige Inhalte zu löschen. Dazu meldest du sie bei der jeweiligen Plattform über das Meldeformular. Die Plattformen müssen den gemeldeten Inhalt dann prüfen.

Keine Angst: Niemand macht sich strafbar, wenn etwas gemeldet wird, das sich hinterher als nicht rechtswidrig herausstellt. Beim Ausfüllen muss ein Paragraph des Strafgesetzbuchs gewählt werden, gegen den der Inhalt verstößt. Wenn du unsicher bist, was hinter welchem Paragraphen steht, schlag am besten in einer Suchmaschine nach. Bei Unsicherheiten kannst du dich auch an uns wenden. Hier haben wir die einzelnen Meldemöglichkeiten für dich verlinkt:

Jede Plattform hat ihre eigenen Community-Standards. Die sind nicht an unser Recht gebunden, legen aber fest, welches Verhalten sich die Netzwerke von ihren Nutzer*innen wünschen und welche Inhalte sie nicht dulden. Nicht immer löschen soziale Netzwerke alle Inhalte, die gegen ihre Community-Richtlinien verstoßen, von selbst. Du kannst deswegen Kommentare und Postings direkt melden, wenn sie gegen die Community-Richtlinien verstoßen. Dazu musst du erstmal wissen, welche die jeweiligen Richtlinien sind und wie du Inhalte meldest:

Stärke Menschenrechte im Netz

HateAid setzt sich für ein besseres Netz ein. Für diese Arbeit sind wir auf Spenden angewiesen. Wenn auch du Betroffene digitaler Gewalt unterstützen willst, dann besuche doch mal unsere Spenden-Seite.

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