#StadtLandHass – digitale Gewalt gegen kommunal Engagierte
Lokal engagiert, voll gehasst: Digitaler Hass richtet sich oft gegen kommunal Engagierte in Ehrenamt, Vereinen und Politik. Folgt in #StadtLandHass den Erfahrungen und Erlebnissen von Doritta, Bastian, Kira und Ahmad & erhaltet praktische Tipps und Infos von Expert*innen deutschlandweiter Beratungsangebote des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Denn Hass im Netz kann jede*n treffen!
Alle wichtigen Informationen zu digitaler Gewalt sowie unsere Kontaktdaten haben wir in einem Infoflyer zusammengestellt.
Hasserfahrungen sind vielfältig und individuell. Klicke auf unsere vier Protagonist*innen, um mehr über ihre Geschichten, Hintergrundinformationen und die passenden Tipps zu erfahren.
Digitale Gewalt
Ob digital oder analog – Gewalt ist Gewalt und muss geahndet werden. Hass und Hetze im Netz nehmen dabei häufig einen größeren Raum ein als in der analogen Welt und verbreiten sich schneller.
Dadurch, dass die Straftaten im Netz oft für Dritte einsehbar sind, kann es zu einer zusätzlichen Rufschädigung der Betroffenen führen. Einige Straftaten werden aus diesem Grund sogar härter bestraft, wenn sie im Internet begangen wurden. Es ist deshalb wichtig, dass ihr bei Hass und Hetze im Netz schnell reagiert.
Der Sammelbegriff umfasst verschiedene Formen der Herabsetzung, Belästigung, Diskriminierung, sozialen Isolation und Nötigung anderer Menschen im Internet und mit Hilfe elektronischer Kommunikationsmittel. Zu digitaler Gewalt zählen unter anderem:
- Beleidigung
- Verleumdung
- Üble Nachrede
- Bedrohung
- Erpressung
- Hassrede / Hatespeech
- Cybermobbing
- Cyberstalking
Digitale Gewalt ist eng mit analoger Gewalt verknüpft. Mitunter setzt sich analoge Gewalt online fort, in anderen Fällen überträgt sich digitale Gewalt auf das analoge Leben. Unterschiede zur analogen Gewalt können sein:
- Gewalt rund um die Uhr
- Ein potentiell riesiges Publikum
- Anonyme Täter*innen
- Gezielt geplante Angriffe
Digitale Gewalt im kommunalen Engagement
In den vergangenen Monaten haben wir viele Interview mit Menschen geführt, die sich kommunal engagieren. Unser Ziel: Herauszufinden, welche Gewalterfahrungen sie machen, um die Bedarfe an Beratungsstellen und ein ganzheitliches Beratungskonzept zu analysieren. Darauf aufbauend können wir künftig auf kommunal Engagierte zugeschnittene Beratungsangebote anbieten. Und dies in Zusammenarbeit mit anderen Beratungsstellen deutschlandweit. Alle Ergebnisse findest du in der Broschüre. Klick drauf!
In unserem Krisenplan „Engagiert trotz Hass“ geben wir euch konkrete Handlungsmöglichkeiten an die Hand, was ihr tun könnt, um in einer Krisensituation handlungsfähig zu bleiben und euch sicher zu fühlen. Weitere Informationen findest du in der Broschüre. Klick drauf!
In unserem Leitfaden „Hass im Netz ist nicht Teil des Jobs“ findest du die wichtigsten Informationen im Zusammenhang mit digitaler Gewalt im Job, darunter z. B. Handlungsmöglichkeiten, Rechtsdurchsetzung, die Rolle von Institutionen und Arbeitgeber*innen. Weitere Details findest du in der Broschüre. Klick drauf!
Was kannst du bei Gewalt im Netz tun?
- Sichere Beweismaterial. Hier findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für rechtssichere Screenshots.
- Moderation gegen Hass: Lies unsere Tipps für ein gutes Community Management.
- SOS-Hilfe im Shitstorm: Hier findet ihr unsere 10 Strategien für euch und euer Redaktions-Team.
- Und zu guter Letzt: Wende dich gerne an uns, wenn du Hilfe brauchst. Du erreichst uns über unsere App MeldeHelden oder dich über unser Meldeformular.
Prävention
Es gibt leider keine allgemein gültige Strategie, die uns vor Gewalt im Netz bewahrt. Doch mit diesen Tipps schützt du dich (und deine Daten) bestmöglich.
- Ein sicheres Profil im Internet ist das A und O. Check deine Profilsicherheitseinstellungen auf Social-Media-Plattformen.
- Achtung, Spyware! Um dich vor Cyberstalking zu schützen, beachte unsere 5 Tipps gegen Spionage-Apps.
- Mach dein Smartphone sicherer. Mit unseren Top 3 Tipps.
- Unser Präventionspaket enthält 6 Tipps zum Schutz vor digitaler Gewalt.
Akute Hilfe
Du bist nicht alleine! Das Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ hat eine Liste mit deutschlandweiten Anlauf- und Beratungsstellen zusammengetragen. Die nächste Betroffenenberatung in deiner Nähe findest du hier!
Lies unsere 8 Tipps bei akuter Bedrohung bei digitaler Gewalt.
Wenn du psychisch oder physisch massiv bedroht wirst oder dich in einer akuten Krisensituation befindest, zögere nicht, dich an folgende Stellen zu wenden:
Polizei
Tel. 110, bundesweite Suche nach zuständigen Dienststellen.
Sozialpsychiatrische Dienste
Bei psychischen Krisen wende dich bitte direkt an den Sozialpsychiatrischen Dienst der Gesundheitsämter bei dir vor Ort. Wenn diese nicht erreichbar sind, kontaktiere bitte die:
Seelsorge
Telefon-Seelsorge, die Hotline ist bundesweit, kostenlos und immer erreichbar:
0800 – 1110111
0800 – 1110222
116123
Hier findest du die Ortsliste der Regionalstellen.
Staatsanwaltschaft
Bundesweite Suche nach zuständigen Staatsanwaltschaften.
Was ist „Demokratie leben!“?
Seit 2005 gibt es das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ schon. Als Projekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird im Rahmen von „Demokratie leben!“ zivilgesellschaftliches Engagement für ein vielfältiges und demokratisches Miteinander gefördert. Auch HateAid gehört zu den geförderten Projekten. Außerdem steht die Arbeit gegen Radikalisierungen und Polarisierungen in der Gesellschaft im Fokus des Bundesprojekts. Mehr dazu erfährst du hier.
#StadtLandHass – helft mit eurer Spende
Strukturelle Veränderungen erreichen wir nur zusammen. Ihr möchtet euch für ein demokratisches, pluralistisches und gewaltfreies Netz einsetzen? Kein Problem, helfen könnt ihr auf vielen Wegen!
Neben dem Dokumentieren und Melden von Hatespeech helft ihr uns im Kampf gegen den digitalen Hass auch mit einer Spende. Durch eure Hilfe können wir weiterhin Betroffenen helfen und das Internet zu einem sicheren Raum für alle machen. Spendet hier.